Kerkrade feiert in den Niederlanden gleich zweimal den Erstliga-Aufstieg. Einmal sind die Fans zu voreilig. Dann macht eine Fehlinformation die Runde.
Hier feiern Spieler und Fans von Roda JC den Aufstieg, der noch gar nicht feststeht. - X/@oranjefussball

Das Wichtigste in Kürze

  • Spieler und Fans des niederländischen Roda JC feierten am Freitagabend den Aufstieg.
  • Zweimal gab es grossen Jubel – zweimal dann die grosse Ernüchterung.
  • Auslöser für den Jubel-Fehler war beim zweiten Mal der Stadionsprecher.
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Der niederländische Fussball-Zweitligist Roda JC aus Kerkrade hat gleich zweimal fälschlicherweise den Erstliga-Aufstieg bejubelt. Einer der Verursacher war am Freitagabend der Stadionsprecher, der einen Fehler machte.

Kerkrade war mit einem Punkt Vorsprung auf den FC Groningen als Tabellenzweiter auf einem direkten Aufstiegsplatz in den vorletzten Spieltag der Keuken Kampioen Divisie gegangen.

Haben Sie sich auch schon zu früh gefreut?

Und direkt nach dem 2:0-Heimerfolg gegen Cambuur Leeuwarden liefen jubelnde Fans auf den Platz, weil im Parallelspiel Groningen beim Tabellen-17. Telstar Velsen seit der ersten Minute mit 0:1 zurücklag und die Partie kurz vor dem Abpfiff stand – für die Roda-Anhänger war der Aufstieg damit besiegelt.

Doch Profis und Trainer Bas Sibum wehrten die Fans ab, standen beisammen, um die letzten Sekunden des Groningen-Spiels zu verfolgen. Und es kam, wie es kommen musste: In der fünften Minute der Nachspielzeit glich Groningen zum 1:1 aus – Frust und kein Aufstieg für Kerkrade.

Stadionsprecher: «Bin auch nur ein Mensch»

Doch aus unerklärlichen Gründen brach nur rund zwei Minuten später erneut Jubel aus: Fans stürmten den Rasen, Roda-Spieler fielen sich in die Arme, Kapitän Matisse Didden wurde von einem Anhänger auf den Schultern getragen, schwenkte ausgelassen sein Trikot. Was war passiert? Fälschlicherweise hiess es, dass Telstar den Siegtreffer zum 2:1 erzielt habe. Und das glaubte Kerkrades Stadionsprecher und verkündete die Nachricht via Mikrofon.

«Die Spieler kamen aus der Umkleidekabine. Plötzlich fingen alle an zu jubeln und zu springen. Dann sagte jemand zu mir: ‹Telstar hat ein Tor geschossen›. Neben mir haben Leute geweint, Spieler kamen heraus, alle haben gefeiert. Da dachte ich: Das muss so sein. Das Stadion explodierte», sagte Wim Frijns bei Voetbal International.

Doch nach und nach wurde allen bewusst, dass es eine Falschinformation war. Die Spieler schlichen mit hängenden Köpfen in die Kabine, die Fans verliessen ebenfalls ungläubig den Rasen.

Roda JC
Roda JC gewann das Spiel am Freitagabend und sorgte dann für grosses Chaos. - Instagram/instarodajc

«Wenig später hörte ich, dass das Tor nicht anerkannt wurde. Und dann stellte sich heraus, dass überhaupt kein Tor geschossen wurde», sagte Frijns: «Ich mache das schon seit Jahrzehnten und bin auch nur ein Mensch. Es kann immer etwas schiefgehen.»

Auch Abwehrspieler Didden erlebte die volle Bandbreite der Emotionen. «Nach dem Ausgleich des FC Groningen haben die Leute geschrien, dass es 2:1 für Telstar steht. Dann bin ich völlig verrückt geworden. Leider dauerte diese Freude nur 20 Sekunden. Jetzt müssen wir es nächste Woche zu Ende bringen», sagte der 22 Jahre alte Kapitän bei «ESPN».

Brisanz pur im letzten Spiel

Und viel brisanter könnte der Saisonfinal nicht sein. Kerkrade braucht zwar nur noch einen Punkt für den endgültigen Aufstieg. Aber Roda muss auswärts ran – in Groningen.

Und der Absteiger, bei dem Bayern-Legende Arjen Robben 2021 seine Profikarriere beendet hatte, könnte mit einem Sieg Kerkrade noch überholen. Tabellenführer Willem II Tilburg steht bereits als Aufsteiger fest.

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