Beim 0:0 von Arminia Bielefeld gegen den SC Freiburg war Stefan Ortega der überragende Mann auf dem Platz. Wieder einmal. Im Sommer stand ein Wechsel zu den Bayern im Raum. Bleibt er wirklich?
Bielefelds Torwart Stefan Ortega spielte sehr stark. Foto: Friso Gentsch/dpa
Bielefelds Torwart Stefan Ortega spielte sehr stark. Foto: Friso Gentsch/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Wechsel zum FC Bayern blieb ein Gerücht, und er ist auch nur fast Nationalspieler geworden.

Doch auch als Torhüter von Arminia Bielefeld sorgte Stefan Ortega gleich zum Start der neuen Saison wieder für Begeisterung.

Nicht nur in den sozialen Medien wurde die ganz starke Leistung des Keepers beim 0:0 gegen den SC Freiburg gefeiert, der gegnerische Trainer Christian Streich sah «einen Spielmacher, der im Tor steht». Die 13.750 Fans sangen nach dem Schlusspfiff sofort und lange Ortegas Namen.

Gleichzeitig war die Galavorstellung des 28-Jährigen ein Empfehlungsschreiben für höhere Aufgaben. Und schürte in Ostwestfalen die Bedenken, dass er angesichts eines im kommenden Sommer auslaufenden Vertrages bis zur Schliessung der Transferfensters am 31. August vielleicht doch noch gehen wird. «Ich habe keine Glaskugel», sagte Arminia-Trainer Frank Kramer: «Das Fussball-Geschäft ist verrückt. Ich hoffe sehr und inständig, dass er uns erhalten bleibt.»

Zukunft weiter offen

Ortega selbst, der mit 14 zu Arminia wechselte und fortan bis auf drei Jahre bei 1860 München stets in Bielefeld spielte, wollte auch nicht ausschliessen, dass er doch noch den Verein wechselt. Auf die Frage, ob das in diesem Sommer noch ein Thema werden könne, sagte er bei Sky: «Ja klar. Ich bringe meine Leistung, der Rest kommt von selbst. Es ist weiter alles offen.»

Die Frage ist, welches Angebot ihn erweichen könnte. Im vergangenen Sommer lehnte er nach eigenen Angaben Anfragen von Ajax Amsterdam, der PSV Eindhoven und Bayer Leverkusen ab. Diesmal rief der FC Bayern. «Es ist so, dass ich hier bin», sagte Ortega am Samstag: «Ich habe die Entscheidung bewusst getroffen. Ich bin nicht traurig darüber, dass nichts passiert ist.»

Seine Ziele hat er vor geraumer Zeit klar definiert. Er wolle kein Ersatzkeeper sein, am liebsten international spielen. Und wegen seiner spanischen Wurzeln träumt er auch von der Liga in der Heimat seines Vaters Pepe.

Bei der EM auf Abruf

Die richtige Wahl könnte Ortega letztlich dann endgültig in die Nationalmannschaft führen. Denn dort war er unter Ex-Bundestrainer Joachim Löw zuletzt die Nummer fünf. Nach der Verletzung von Marc-André ter Stegen und der Nominierung von Manuel Neuer, Kevin Trapp und Bernd Leno hatte der damalige Torwart-Trainer Andreas Köpke Ortega im Sommer signalisiert, er solle sich für die EM bereit halten, falls einer aus dem Trio sich verletzt. «Herr Köpke hat mich zwei Tage, bevor die Nominierung rausgegangen ist, angerufen und mir mitgeteilt, dass sie mich sehr wohl verfolgt haben und mich auch gerne belohnen wollen - und das mit der Position auf Abruf», hatte Ortega in einem Sport1-Podcast verraten.

Was ihn so besonders macht, ist neben seinen starken Reflexen und seiner Persönlichkeit seine einzigartige Wichtigkeit fürs Offensivspiel. «Er spielt jeden Ball auf 60,70 oder 80 Meter auf den Punkt», sagte Streich. 70 Pässe spielte Ortega am Samstag. Kein Feldspieler kam auf annähernd so viele. 45 davon kamen an.

Die Frage ist, wie lange er sie noch für die Arminia schlägt.

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