Frankreich-Talent mit Traumtor – Mbappé «stinksauer»
Frankreich verliert gegen Spanien knapp. Mbappé ist stinksauer, spanische Medien fragen sich, ob Yamal den Ballon d'Or gewinnen wird.
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Das Wichtigste in Kürze
- Frankreich erlebt gegen Spanien bei der 4:5-Niederlage einen «Albtraum».
- Torschütze Cherki sagt, man müsse sich für nichts schämen.
- Yamal weicht Fragen zum Ballon d'Or aus und will sich auf den Final konzentrieren.
Mit rechts nimmt er den Ball an, mit links hämmert er ihn volley ins Netz: In der 79. Minute war es Debütant Rayan Cherki, der Frankreich gegen Spanien nochmals Hoffnung gab. Sein Treffer zum 2:5 läutete die Aufholjagd in diesem wilden Halbfinal der Nations League ein.
Dani Vivian mit einem Eigentor und Kylian Mbappé per Elfmeter machten die Partie nochmals ganz spannend. Doch es war zu spät: Nach 96 Minuten pfiff der Schiedsrichter ab, «Les Bleus» verlieren mit 4:5. Es ist das erste Mal seit 1969, dass sie fünf Gegentore kassiert hatten.

ARD-Experte Bastian Schweinsteiger schwärmte von einem «unfassbar schönen Fussballabend» und bedankt sich bei beiden Teams. Derweil diskutierte Mbappé mit dem Unparteiischen. Er hätte gewollt, dass noch einige Minuten länger gespielt wurde.
«Wenn sie fünf Minuten Nachspielzeit ankündigen, müssen sie fünf Minuten spielen lassen», erklärt er seinen Ärger gegenüber französischen Medien. «Das waren keine fünf Minuten, das war etwas völlig anderes.»

Er sagt auch: «Wir sind stinksauer, weil wir mit Leidenschaft gespielt haben und zurückkommen wollten.» Nach der Niederlage seien die Franzosen frustriert.
Den Frust lässt sich auch in den französischen Medien sehen: «L'Équipe» schreibt von einem Albtraum, einem Schiffbruch und einer Tragödie. Frankreich sei «beiseite gefegt, auseinandergerissen und sogar gedemütigt» worden. Sie schreibt aber auch, dass Spanien «für viele Nationalmannschaften unschlagbar» sei.
«Müssen uns für nichts schämen»
Auch Cherki sagt, dass die Spanier «einfach besser» gewesen seien. Ihnen sei es gelungen, Tore zu schiessen, wenn sie mussten. «Wir sind enttäuscht, müssen uns aber für nichts schämen.» Der 21-Jährige selbst konnte bei seinem Debüt im Nationalteam mit einem Traumtor und einem Assist überzeugen.
Ein noch jüngerer Spieler stahl ihm aber verdient das Scheinwerferlicht: Lamine Yamal, erst 17-jährig, traf doppelt. Die spanischen Medien feiern den Sieg, eine Frage beschäftigt sie aber mehr als das Endspiel am Sonntag: Kann Yamal im September den Ballon d'Or gewinnen?

Falls ihm das gelingt, wäre er der jüngste Gewinner. Bislang hält der Brasilianer Ronaldo diesen Rekord, der 1997 mit 21 Jahren ausgezeichnet wurde.
Yamal wurde nach der Partie auf die Auszeichnung angesprochen und antwortete: «Ich sage meiner Mutter immer: Was mich motiviert und warum ich morgens aufstehe, ist, Fussball zu spielen.» Er wolle die Leistungen auf dem Platz sprechen lassen.
Er betont auch: «Wir stehen im Final.» Am Sonntag spielt Spanien gegen Portugal um den Nations League-Titel.