Nach dem Sieg über Real Madrid ist Xavi nur mit dem Ergebnis zufrieden. Der FC Barcelona hat nicht so gespielt, wie es der Tiki-Taka-Meister eigentlich wollte.
FC Barcelona
Der FC Barcelona gewinnt im Cup-Halbfinal das Hinspiel gegen Real Madrid. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Xavi ist mit dem Resultat gegen Real Madrid zufrieden, nicht aber mit dem Spiel.
  • Die Katalanen kamen auf 35 Prozent Ballbesitz, es ist der tiefste Clásico-Wert seit 2008.
  • Barcelona stand defensiv aber sehr solide und liess keinen einzigen Torschuss zu.

Mit Ballbesitz-Fussball, dem berühmten Tiki-Taka, brachte der FC Barcelona die Gegner jahrelang zur Verzweiflung, dominierte Europas Fussball. Ein wichtiger Spieler war damals Xavi, der Passgeber und Spiellenker im Mittelfeld. 2015 verliess der Spanier die Katalanen, 2019 beendete er seine Karriere. Aktuell ist er Trainer bei Barça, doch der Fussball, der gespielt wird, ist ein anderer – zum Missfallen von Xavi.

Dies wird deutlich beim Sieg im Hinspiel des Cup-Halbfinals gegen Real Madrid (1:0). «Ich bin mit dem Ergebnis zufrieden, nicht so sehr mit dem Spiel», sagt der Trainer nach der Partie. Das sei nicht das Spiel, dass man spielen wolle, man habe einen anderen Plan gehabt. Der Gegner habe seine Spieler aber dazu gezwungen, so zu spielen.

Xavi
Xavi, Trainer des FC Barcelona, ist mit der Leistung gegen Real Madrid nicht zufrieden. - keystone

Barcelona kam im Clásico kaum zu Chancen und gab bloss vier Schüsse ab, zwei kamen auf das Tor. Auch bei den Eckbällen waren die Katalanen den Madrilenen klar unterlegen, ebenso bei der Zahl und Präzision der Pässe. Der wohl erstaunlichste Unterschied aber gibt es beim Ballbesitz: Der FC Barcelona kommt in dieser Statistik bloss auf 35 Prozent.

Es ist ein unterirdischer Wert, den auch Real-Trainer Carlo Ancelotti nach der Partie hervorhebt. Zum Vergleich: In der laufenden Saison kommt Barcelona in der Liga durchschnittlich auf 65,22 Prozent Ballbesitz, seit Jahren ist der Schnitt über 60 Prozent. Gemäss «Mundo Deportivo» ist es gar der tiefste Ballbesitz-Wert in einem Clásico seit 2008.

Real
Unglücklich springt der Ball ans Bein von Militão und von dort ins eigene Tor. Das Eigengoal entscheidet den Clásico zu Gunsten des FC Barcelona. - keystone

Xavi sagt, man habe mit dem Ball verteidigen und in der gegnerischen Hälfte dominieren wollen. Doch man habe nicht gewusst, wie man den Ball halten soll. Er lobt dafür seine Defensive, die Madrid in der eigenen Hälfte eingeschnürt habe. «Wir haben ohne Ball gut verteidigt», auch Real habe keine klaren Chancen gehabt.

FC Barcelona liess keinen einzigen Torschuss zu

Die Madrilenen kamen zwar auf insgesamt 13 Abschlüsse, keiner davon ging aber auf das Tor: Sechs flogen daran vorbei, sieben wurden geblockt. Dafür war es eine sehr kämpferische Partie mit mehreren strittigen Szenen. Insgesamt wurden 29 Fouls begangen, 16 davon von Real Madrid.

Eine Szene wird dabei besonders intensiv auf Twitter diskutiert: der Zweikampf zwischen Vinicius und Frenkie de Jong. Der Barça-Spieler lässt Modric und Kroos ins Leere grätschen. Dann versucht der Real-Youngster ihn zu stoppen, sie greifen sich gegenseitig und ringen sich zu Boden. Für den Schiedsrichter ist klar, dass der Brasilianer der Übeltäter ist und bestraft ihn mit Gelb.

Wer setzt sich im Cup-Halbfinal durch?

Das Rückspiel zwischen dem FC Barcelona und Real Madrid findet am 5. April in Barcelona statt. Trotz des Vorsprungs und des Heimvorteils sieht Xavi die Madrilenen als Favoriten. In zwei Wochen kommt es in der Liga zu einem weiteren Clásico, in dem Leader Barcelona die Vorentscheidung herbeiführen kann.

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