Die Fan-Organisation «Unsere Kurve» hat den Profifussball vor einer Wiederaufnahme der Bundesliga mit Geisterspielen unter Druck gesetzt und ein Umdenken gefordert.
Dem DFB droht die nächste Zerreissprobe mit der Fanszene. Foto: Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dpa
Dem DFB droht die nächste Zerreissprobe mit der Fanszene. Foto: Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • «Unsere Kurve» ist in der AG Fankulturen unter dem Dach der Deutschen Fussball Liga (DFL) und in der Ad hoc-Gruppe Fan-Institutionen und Verbände zu Corona vertreten.

«Wir möchten nicht mehr über Symptome diskutieren, sondern endlich über die Krankheit und die Wege zur Gesundung des Fussballs sprechen. Vereine und Verbände sind herausgefordert, jetzt verbindliche Schritte zur Gesundung des Profifussballs einzuleiten und zu gehen», heisst es in einer Mitteilung vom 21. April. «Anders ist eine Akzeptanz für Massnahmen zur Beendigung der laufenden Saison aus unserer Sicht nicht zu erreichen.»

«Unsere Kurve» ist in der AG Fankulturen unter dem Dach der Deutschen Fussball Liga (DFL) und in der Ad hoc-Gruppe Fan-Institutionen und Verbände zu Corona vertreten. Das Bündnis gilt als gemässigt und hatte bisher ein klares Statement zu Spielen ohne Zuschauer gemieden. Vergangene Woche hatten sich «Fanszenen Deutschland» eindringlich gegen Geisterspiele ausgesprochen und ebenfalls ein Kulturwandel des Profigeschäfts gefordert.

Schon ab 9. Mai könnte in der Bundesliga - wenn auch ohne Zuschauer - der Ball wieder rollen. Das haben Markus Söder (CSU) und Armin Laschet (CDU), die Ministerpräsidenten von Bayern und Nordrhein-Westfalen, am Montag im Live-Programm der «Bild» gesagt.

«Für uns geht es um viel mehr. Denn der Profifussball als gesamtes System steht so deutlich wie noch nie auf dem Prüfstand», mahnte «Unsere Kurve» in einer ausführlichen Stellungnahme. Ein Wertewandel setzte erstmal voraus, «dass der Profifussball anerkennt, dass er nicht erst seit der Corona-Krise krank ist».

Weiter heisst es: «Im deutschen Ligafussball sind nicht wenige Vereine bereits durch finanziellen Hochmut und Misswirtschaft in eine kritische Schieflage geraten. Einige Vereine haben sich selbst kaputt gewirtschaftet. Verbände, Vereine und Funktionäre messen das eigene Handeln nur dann an moralischen Massstäben, wenn es dem eigenen Vorteil dient. Der Fussball habe sich mindestens so weit von einem fairen Wettbewerb entfernt wie von seinen eigenen Fans.»

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