Fabio Celestini: FCB-Held stellt sich ins moralische Abseits
Fabio Celestini (50) verlässt den FC Basel und wechselt ausgerechnet nach Russland. Dieser Schritt ist moralisch nicht zu rechtfertigen. Ein Kommentar.

Das Wichtigste in Kürze
- Fabio Celestini (50) wird neuer Trainer von ZSKA Moskau.
- Der Russland-Transfer ist in vielerlei Hinsicht verwerflich.
- Mit dem Engagement stellt sich der Ex-FCB-Coach ins moralische Abseits. Ein Kommentar.
Fabio Celestini hat gerade das beste Jahr seiner Trainerkarriere hinter sich. Der Romand holt mit dem FC Basel das Double – und lässt den Klub von der Champions League träumen.
Dass der Coach die Bebbi auf dem Höhepunkt verlässt, ist nachvollziehbar. Schliesslich träumte Celestini schon immer von einem Engagement im Ausland.

Am Freitag lässt der 50-Jährige seinen Traum wahr werden. Aber nicht etwa in Spanien, Italien oder Frankreich. Nein, Celestini heuert ausgerechnet beim ZSKA Moskau an!
Bei den FCB-Fans ist der Übungsleiter nach diesem Wechsel unten durch. Und das völlig zurecht.
«Zentraler Sportklub der Armee»
Fabio Celestini stellt sich komplett ins moralische Abseits. In vielerlei Hinsicht ist der Russland-Transfer verwerflich. Völliger Schwachsinn!
ZSKA Moskau ist nicht irgendein russischer Verein. ZSKA steht für «Zentraler Sportklub der Armee». Er gilt als Putin-nah, historisch gesehen hat er eine enge Verbindung zum Militär.
In Zeiten des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine ist dieser Wechsel auf ethischer Ebene völlig absurd und nicht zu rechtfertigen.
Celestini selber betitelt ZSKA Moskau bei seiner Vorstellung übrigens als «grossartigen Verein». Wie bitte?
«From Hero To Zero»
Gut möglich, dass der Trainerjob in Moskau gut bezahlt wird. Kein Geld der Welt sollte es jedoch wert sein, aktuell für den Armee-Klub Russlands zu arbeiten.
Was mich besonders schockiert: Celestini hätte es ja gar nicht nötig! In der vergangenen Saison hat er haufenweise Argumente in eigener Sache geliefert.

Dass es mit dem Getafe-Wechsel nicht geklappt hat, ist schade für ihn. Allerdings wären dem Trainer nach dem Double mit dem FCB viele Türen offen gestanden.
Fabio Celestini hat sich aus moralischer Sicht für die widerwärtigste Tür entschieden.
Die FCB-Fans bringen es auf den Punkt. «From Hero To Zero in Rekordgeschwindigkeit.» Celestini hat viele Sympathien verloren – nicht nur in Basel.
