Der plötzliche Tod von Fussball-Ikone Diego Maradona wirft Fragen auf. Nun gibt eine Pflegerin an, man habe sie zum Lügen gebracht.
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Diego Maradona war am Mittwoch verstorben - nun ermitteln die Behörden gegen seinen Leibarzt. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Zu den Todesumständen von Diego Maradona kommt immer mehr Kritik auf.
  • Nun hat eine Pflegerin ausgesagt, sie habe über eine Untersuchung Maradonas gelogen.
  • Die «Hand Gottes» verstarb letzten Mittwoch an einem Herzstillstand.

Immer mehr Gerüchte und Kritik ranken sich um die Todesumstände von Diego Maradona (†60). Es stehen Behauptungen im Raum, dass die Fussball-Legende womöglich hätte gerettet werden können. Ein Familienmitglied sprach von «Unregelmässigkeiten». Nun macht das Geständnis einer Pflegerin hellhörig.

Die Krankenschwester, die Maradona pflegte, gab gestern Samstag zu, gelogen zu haben: Ursprünglich hatte sie angegeben, ihn noch an seinem Todestag untersucht zu haben. Maradona wurde seit Anfang Monat von einem Pflegeteam betreut, da er wegen eines Gehirnblutgerinnsels operiert worden war.

Pflegerin log über Untersuchungs-Verweigerung

In einem am Freitag veröffentlichten Bericht heisst es, ein Pfleger habe sich gegen 6.30 Uhr am Mittwochmorgen versichert, dass Maradona geschlafen und normal geatmet hat.

Die Krankenschwester, die ihn an diesem Morgen ablöste, sagte, sie habe Maradona gegen 7.30 Uhr die Toilette benutzen hören. Sie habe aber das Zimmer der Fussball-Legende nicht betreten.

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Diego Maradona wurde 60 Jahre alt. - keystone

Sie gab ausserdem an, um 9.20 Uhr versucht zu haben, seine Vitalwerte zu untersuchen. Maradona habe sich aber geweigert.

Krankenschwester von Diego Maradona zum «Lügen gebracht»

Dieser Bericht steht nun im Mittelpunkt der Kontroverse, wie der britische «Mirror» schreibt. Denn am Samstag sagte die Pflegerin zu Ermittlern, diesbezüglich gelogen zu haben. In Wirklichkeit habe sie das Zimmer von Maradona an diesem Morgen nie betreten.

Besonders brisant: Die Pflegerin gab auch an, man habe sie «zum Lügen gebracht». Ihr Arbeitgeber, der private medizinische Dienst Medidom, hat sich zu den Vorwürfen noch nicht geäussert.

Diego Maradona
Diego Maradona (rechts) bei einem Spiel gegen Deutschland im Jahr 1988. - dpa

Ein Familienmitglied von Diego Maradona hatte bereits am Freitag von «Unregelmässigkeiten» gesprochen. «Man muss sehen, ob sie so gehandelt haben, wie sie handeln sollten», wurde die Person von der AFP zitiert. Die Justiz hat Untersuchungen zu den Todesumständen von Maradona aufgenommen, weil er Zuhause starb und niemand seinen Totenschein unterschrieben hat.

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