DFB: Löw applaudiert Debütant Florian Neuhaus
Beim ärgerlichen 3:3 gegen die Türkei gibt Florian Neuhaus die beste Antwort auf eine EM-Frage des Bundestrainers.

Das Wichtigste in Kürze
- Florian Neuhaus Debüt in der deutschen Nationalmannschaft ist ihm gelungen.
- Der Gladbacher erzielte das zwischenzeitliche 2:1 gegen die Türkei.
- Bundestrainer Jogi Löw ist mit seinem Schützling zufrieden.
Als Florian Neuhaus nach 79 Minuten vom Platz ging, nahm ein lächelnder Joachim Löw den Debütanten mit Applaus in Empfang.
Der 23-jährige Gladbacher wird das ärgerliche 3:3 gegen die Türkei im für immer in guter Erinnerung behalten. «Es war ein ganz besonderer Tag für mich, wenn nicht der grösste in meiner Karriere», schwärmte Neuhaus. Beim in der Nachspielzeit verspielten Sieg der DFB Nationalmannschaft konnte er sich als Gewinner fühlen.
Anders als die eingewechselten Neulings-Kollegen Jonas Hofmann und Mahmoud Dahoud durfte sich Neuhaus in Köln in der Startelf präsentieren. Im Gegensatz zu etlichen Mitbewerbern vermochte der ehemalige U21-Nationalspieler die Plattform des Testkicks mit einer B-Besetzung für sich zu nutzen. «Debüt und Tor, das ist eine tolle Geschichte», sagte der gebürtige Bayer. Er erzielte nach einem feinen Doppelpass mit Kai Havertz das zwischenzeitliche 2:1.
Lob von Joachim Löw
Löw klatschte bei der Auswechslung von Neuhaus nicht nur kräftig in die Hände, er lobte den 108. Debütanten in seiner Amtszeit hinterher auch verbal.
«Florian hat ein gutes Spiel gemacht. Er hatte viele Aktionen im Spiel. Er war sehr ballsicher, er ist manchmal auch mit Tempo mit dem Ball durchs Mittelfeld gegangen.» Krönung des Auftritts sei der Treffer gewesen.
«Er hat den Ball beim Tor superschön ins Eck geschlenzt. Das war wirklich gut herausgespielt», kommentierte Löw.
Auf Freispruch für Neuhaus plädierte der Bundestrainer bei jener Szene, die Neuhaus' couragierten Auftritt trübte. Vor dem 2:2 verlor er im Zweikampf den Ball gegen den Torschützen Efecan Karaca. Löw klagte aber nicht Neuhaus an.
«Hat sich angefühlt wie ein Foul»
«Da muss man sagen: Das war ein klares Foulspiel an ihm. Das muss der Schiedsrichter abpfeifen. Da kann er nichts tun, das ist nicht seine Schuld», sagte Löw. Auch Neuhaus haderte: «Es hat sich auf dem Platz angefühlt wie ein Foul.»
Die Länderspiel-Premiere spornt den Perspektivspieler an. Neuhaus möchte solche DFB Abende in Zukunft regelmässig erleben. «Ich will den Weg weitergehen», kündigte er an. Im Verein hat er mit der Champions League dafür in der EM-Saison die passende Bühne.
Gladbach spielt in der Gruppenphase gegen Real Madrid, Inter Mailand und Schachtjor Donezk.
In der Nationalelf muss er sich freilich im Mittelfeld einer namhaften Konkurrenz stellen. «Wer kann Richtung EM unseren Kader verstärken», hatte der Trainer vor dem Türkei-Spiel gefragt. Neuhaus gab ihm eine erste überzeugende Antwort.