Cristiano Ronaldo: Akzeptiert der Weltrekord-Spieler seine Rolle?

Cristiano Ronaldo ist seit gestern nicht nur Rekord-Torschütze aller Nationalteams. Er ist jetzt auch der Spieler mit den meisten Länderspielen weltweit. Seine zukünftige Rolle bei Portugals Nationalteam ist aber noch offen.

Für zwei kurze Momente war er dann doch wieder ganz der Alte. In der 51. Minute verwandelte Cristiano Ronaldo einen Elfmeter souverän ins linke Eck. Nach einer Stunde sorgte er mit einem trocken verwandelten Freistoss für den 4:0-Endstand gegen Liechtenstein.

Beide Male jubelte die gesamte Arena in Lissabon mit ihm, beide Male war Portugals Altstar die Erleichterung im Gesicht abzulesen.

«Es ist so ein gutes Gefühl, wieder für unsere Seleção zu spielen und Tore zu erzielen.» Das schreibt er im Anschluss an das EM-Qualifikationsspiel.

Einen Weltrekord hatte er an diesem Donnerstagabend dann auch noch aufgestellt: 197 Länderspiele stehen nun in Ronaldos Bilanz – kein Spieler auf der Welt ist jemals öfter für eine Nationalmannschaft aufgelaufen. Darauf sei er «stolz», schrieb der Superstar vom saudischen Club Al Nassr weiter.

Alles wie immer also? Nein.

Denn bis auf seine beiden Standardtore war der Angreifer gegen den krassen Aussenseiter kaum in Erscheinung getreten. Einen Mehrwert kann der Routinier seiner Mannschaft immer noch liefern.

Aber seine Rolle verändert sich. In der 78. Minute wechselte der neue Trainer Roberto Martínez ihn aus, Ronaldo akzeptierte die Entscheidung ohne zu zögern.

Gonçalo Ramos kam ins Spiel. Der 21-Jährige hatte CR7 seinen zuvor unangefochtenen Stammplatz schon bei der WM in Katar abgenommen.

Erst in den kommenden Wochen und Monaten wird man sehen, wie Ronaldo mit seinem neuen Status umgeht. Martínez hat kein Geheimnis daraus gemacht, dass er weiter auf ihn und seine grosse Erfahrung setzt.

Es wäre aber auch keine Überraschung, wenn der Spanier ihn im nächsten Spiel in Luxemburg erst mal draussen lässt. Und Ramos von Beginn an stürmen lässt. Wie sich Ronaldo dann verhalten würde, muss sich erst noch zeigen.