Bayern München –Matthäus wehrt sich gegen Uli: Lebt in eigener Welt
Rund um Bayern München fliegen mal wieder die Fetzen: Ehrenpräsident Uli Hoeness und TV-Experte Lothar Matthäus geraten sich wegen Transfersummen in die Haare.

Das Wichtigste in Kürze
- Lothar Matthäus hält 80 bis 100 Millionen Ablöse für Nick Woltemade für realistisch.
- Bayern-Ehrenpräsident Uli Hoeness erklärt: «Lothar hat nicht alle Tassen im Schrank.»
- Matthäus lässt das nicht auf sich sitzen, schiesst gegen Hoeness zurück.
Ein möglicher Transfer von Deutschlands Shootingstar Nick Woltemade sorgt in der Bundesliga derzeit für Zunder!
Bayern München hat die Fühler nach dem Torschützenkönig der U21-EM ausgestreckt. Doch der VfB Stuttgart verlangt für den 23-Jährigen wohl bis zu 100 Millionen.

Dass der FC Bayern offenbar nur an die 60 Millionen Franken investieren will, hält Lothar Matthäus für falsch. Die deutsche Fussball-Ikone sagt: «Ich finde es richtig, dass Bayern sich um ihn bemüht. Aber 60 Millionen als Ablöse finde ich zuwenig.»
Hoeness: «Lothar hat nicht alle Tassen im Schrank»
Diese Aussage stösst FCB-Ehrenpräsident Uli Hoeness sauer auf. Dem «Kicker» sagt er am Sonntag: «Lothar Matthäus hat nicht alle Tassen im Schrank!»
Der Ex-Bayern-Star werfe erneut mit astronomischen Zahlen um sich. Damit setze er vor allem Stuttgart unter Druck. «Diese Experten sind mir schon lange ein Dorn im Auge», so Hoeness weiter.

Klar, lässt das Lothar Matthäus nicht unkommentiert – zeigt sich aber entspannt: «Ich bin die Beleidigungen von Uli Hoeness gewohnt und nehme sie nicht mehr ernst. Das macht er seit 20, 25 Jahren», so «Loddar» bei der «Bild».

Er lasse das nicht an sich herankommen und habe mittlerweile eine dicke Haut. Und Matthäus sagt: «Uli Hoeness lebt nach wie vor in seiner Welt. Und hat immer noch nicht verstanden, dass sich nicht nur der Fussball, sondern auch das Business weiterentwickelt hat.»
Wie teuer wird Nick Woltemade?
Hoeness ist ein Dorn im Auge, dass Matthäus – wie bereits bei Wirtz – zu hohe Ablösesummen ins Gespräch bringe.
Doch dagegen wehrt sich der 64-Jährige bei «Bild»: «Ich kenne den Markt, national wie international. Und ich halte diese Einschätzung nach wie vor für richtig», so Matthäus.
Dass er beim Transfer von Florian Wirtz von einem Gesamtpaket von 250 Millionen gesprochen habe, sei richtig gewesen. «Das ist eingetroffen. Diese Summen sind einfach zeitgemäss», so Matthäus.
Dass Bayern München für Nick Woltemade zwischen 80 und 100 Millionen hinblättern müsse, erklärt er so: «Ein Spieler wie Woltemade hat seinen Preis.»

Denn: «Er hat noch drei Jahre Vertrag in Stuttgart, ist DFB-Pokalsieger, Nationalspieler. Und hat seinen Wert als Torschützenkönig bei der U21-EM erneut untermauert.»
Matthäus: «Uli Hoeness lebt in seiner eigenen Welt»
Zudem gebe es auch internationale Konkurrenz für Bayern München. Und der VfB Stuttgart sei inzwischen finanziell so aufgestellt, dass es keinen Verkaufszwang mehr gebe.
Dafür legt Matthäus im Zoff mit dem Ehrenpräsidenten von Bayern München noch einmal nach: «Uli Hoeness lebt in seiner eigenen Welt. Er ist womöglich, was den Transfermarkt betrifft, nicht mehr auf Stand.»

Und «Loddar» kritisiert das Scouting des Rekordmeisters. «Hoeness sollte intern aufarbeiten: Wieso hat Bayern München mit seinen Scouts Woltemade nicht früher entdeckt? Wieso ist man erst jetzt auf ihn aufmerksam geworden?»
Übrigens: Die beleidigende Aussage von Hoeness will Matthäus nicht vor Gericht ziehen. «Das bringt mir und Bayern München nichts. Das würde nur weitere Schlagzeilen produzieren.»