Bayern München: Fällt die Triple-Gewinner-Abwehr auseinander?

Champions League, Bundesliga, DFB-Pokal – Hansi Flick führte Bayern München im Vorjahr zu einem denkwürdigen Triple-Triumph. Einer der wesentlichen Bausteine war die schier unüberwindliche Abwehr der Münchner.

Ein halbes Jahr später droht genau dieses Bollwerk nun zu zerbröseln. Denn die Bausteine – David Alaba, Niklas Süle und Jerome Boateng – haben alle mit ihren eigenen Problemen zu kämpfen.

Allen voran steht der Wirbel um den auslaufenden Vertrag von David Alaba. Der Österreicher lehnte alle Angebote von Bayern München ab, Ende Oktober hatten die Münchner genug. Aktuell liegt kein Vertrag für Alaba auf dem Tisch.

Die Fronten zwischen den beiden Parteien sind verhärtet, zu hoch die Gehaltsforderungen des Verteidigers. Alles deutet darauf hin, dass Alaba die Bayern im Sommer verlässt. Damit würde Flick seinen unumstrittenen Abwehrchef verlieren.

Auch die Zukunft von Jerome Boateng in München ist alles andere als gesichert. Laut «Bild» soll der Routinier im Sommer keinen neuen Vertrag erhalten. Geplant wird in München nicht mehr mit dem 32-Jährigen.

Und dann ist da noch Niklas Süle. Der 25-Jährige kämpfte sich nach seinem zweiten Kreuzbandriss in die Startformation des deutschen Dauer-Meisters zurück. Aktuell hat er aber mit seiner Fitness zu kämpfen.

Denn: Nach den langen Verletzungspausen und seiner Corona-Quarantäne bringt der DFB-Nationalspieler zu viel Gewicht mit. Deshalb stand Süle zuletzt gegen Werder und Red Bull Salzburg nicht mal im Kader.

Während bei Alaba und Boateng zwei hochkarätige Abgänge drohen, ist Süle aktuell kein Thema für einen Wechsel. Aber nach den Verletzungs-Rückschlägen kommen Zweifel daran auf, ob der 1,95-Meter-Schrank zum Abwehrchef aufsteigen könnte.

Verlieren die Bayern im Sommer tatsächlich zwei Drittel ihrer Dreier-Abwehr, droht ein Defensiv-Dilemma. Den eigenen Jungtalenten fehlt noch die nötige Erfahrung, um konstant auf Triple-Niveau zu spielen.

Und auf dem Transfermarkt wird es nach der Corona-Krise wohl schwer, Top-Spieler zu verpflichten. Dayot Upamecano von RB Leipzig wäre wohl für rund 50 Millionen Franken zu haben. Ob die Bayern diese Summe stemmen können und wollen, ist fraglich.