EHC Biel: Trainer Antti Törmänen und sein Kampf gegen den Krebs

Der Tag hätte nur der Liebe zwischen Antti Törmänen und seiner Minna gelten sollen. Der Trainer des EHC Biel und seine Ehefrau feierten am 9. Juli ihren 21. Hochzeitstag.

Doch ein Anruf stellte das Leben des 50-Jährigen schlagartig auf den Kopf. Gegenüber der «SonntagsZeitung» spricht Törmänen von einer «verdammten Bullshit-Geschichte», die an diesem besagten Tag ihren Anfang nahm.

Der ehemalige Eishockeyspieler erhält die Diagnose Gallenblasenkrebs.

Seit einiger Zeit schlägt sich Törmänen mit starken Magenschmerzen herum. Auch eine Verhärtung im Bauchbereich stellt er fest. Doch abklären lässt er es zunächst nicht.

Der Biel-Coach hat viel um die Ohren, weshalb er sich erst im Juni untersuchen lässt. Dabei finden die Ärzte Gallensteine, weshalb die Gallenblase entfernt wird.

Wenige Wochen später dann die schwere Diagnose. In einer nächsten Operation müssen Lymphknoten und Teile der Leber entfernt werden. «Jetzt kämpfe ich um mein Leben – und um unser Dasein als Familie», so Törmänen.

Während eines halben Jahres muss sich der Coach einer Chemotherapie unterziehen. Das schwierigste für ihn sei zu sehen, «welche Bürde meine Frau, die Kinder und mein Arbeitgeber meinetwegen tragen müssen. Das tut weh».

Sein Traineramt beim EHC Biel übernimmt derzeit seinen Freund Lars Leuenberger. In der Tissot-Arena ist Törmänen bei den Heimspielen immer anzutreffen: «Manchmal muss ich von zu Hause weg, sonst werde ich verrückt.»

Der Finne, der im März am Coronavirus erkrankt ist, gibt sich kämpferisch und will an die Bande zurückkehren: «Es ist eine gute Zeit, Krebs zu haben – sofern es dafür eine gute Zeit gibt.»