Raeto Raffainer verlässt den HC Davos und wird der neue starke Mann beim SCB. In Bern sind jetzt junge, smarte Leute am Ruder. Ein Kommentar.
Raeto Raffainer
Der neue «Chief Sport Officer» beim SCB: Raeto Raffainer. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der SCB stellt sich operativ neu auf und holt Raeto Raffainer als «Chief Sport Officer».
  • Er wird damit Vorgesetzter von Sportchefin Florence Schelling.

Chris McSorley habe sich mit SCB-Boss Marc Lüthi (59) geeinigt, schrieben einzelne Medien. Es entpuppt sich als die Eishockey-Ente des Jahres.

Nein, Davos-Sportchef Raeto Raffainer soll es beim kriselnden SCB richten. Für ihn kreieren die Mutzen eigens eine Stelle mit dem klingenden Namen «Chief Sport Officer».

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Reto Raffainer soll den SCB wieder auf Kurs bringen. - Keystone

Sein Wechsel ist bitter für den HCD, aber ein riesiger Gewinn für Bern.

Denn: Raffainer bringt mit seinen 39 Jahren bereits die Erfahrung und den Schwung mit, das SCB-Schiff wieder auf Kurs zu bringen. Sportmanager Raffainer ist kommunikativ stark und gilt – im Gegensatz zu McSorley – als Teamplayer. Eine raffinierte Lösung.

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Er bringt den Stallgeruch mit: Raeto Raffainer (rechts) im Jahr 2008 im Dress des SCB. - Keystone

Es ist sicherlich der richtige Weg beim SCB, smarte Leute zu platzieren. Umso besser, wenn sie wie Raffainer auch noch eine Berner Vergangenheit als Spieler aufweisen. Das kommt gut an bei den Fans.

Schafft es der SCB mit Raeto Raffainer aus der Krise?

Sportchefin Schelling beim SCB entmachtet

Mit der Verpflichtung von Raffainer muss aber nicht nur der verdiente COO Rolf Bachmann ins zweite Glied rücken. Bachmann verliert die Verantwortung über den ganzen Sportbereich an Raffainer.

Nein, auch Sportchefin Florence Schelling wird entmachtet.

Dass die junge und unerfahrene Schelling (31) als Sportchefin in diesem harten Eishockey-Männermilieu einen schweren Stand hat, war absehbar. Vor allem dann, wenn es sportlich nicht läuft. Dazu kommt noch die Coronakrise.

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Florence Schelling ist seit dieser Saison Sportchefin beim SCB. - Keystone

Dass Schelling zuerst ein Netzwerk aufbauen muss, war auch klar. Dafür kann sie nichts. Und auch die volle Akzeptanz der Spieler ihr gegenüber ist und war nicht zu erwarten. Diese muss man sich über Jahre erarbeiten.

Schelling habe innovative Ideen und mache gute Präsentationen, heisst es. Das darf sie auch weiterhin. «Florence bleibt Sportchefin des SCB», betont CEO Marc Lüthi.

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Boss Marc Lüthi stellt den SCB neu auf. - Keystone

Mit Raffainer, Legende und Aktionär Mark Streit (43) sowie (Übergangs)-Trainer Mario Kogler (33) weht ein frischer Wind beim SCB. Das braucht jetzt seine Zeit und Geduld.

Es ist das perfekte Aufbaujahr für die Mutzen, die bereits in der dritten (!) Quarantäne stecken. Und einen Absteiger gibt es in dieser Saison ja glücklicherweise nicht.

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