Patrick Fischer: Rücktritt ist jammerschade, aber nachvollziehbar
Patrick Fischer (50) tritt nach der Heim-WM im Mai als Nati-Trainer zurück. Das ist jammerschade, aber auch nachvollziehbar. Ein Kommentar.

Das Wichtigste in Kürze
- Patrick Fischer tritt nach zehn Jahren als Nati-Trainer zurück.
- Nach der Heim-WM im Mai 2026 übernimmt Co-Trainer Jan Cadieux.
- Fischer ist verantwortlich für die erfolgreichste Ära der Schweizer Eishockey-Nati.
Beim Amtsantritt von Patrick Fischer 2015 hätten wohl auch die grössten Optimisten nicht gedacht, dass wir heute zu Recht sagen können: Die Schweizer Eishockey-Nati ist an Weltmeisterschaften Gold-Kandidat und gehört an Olympischen Spielen zu den Medaillen-Anwärtern.

Was Fischer in den letzten zehn Jahren als Trainer mit der Schweizer Nati gemacht hat, ist schlicht phänomenal und verdient allerhöchsten Respekt. Er hat die Nati in jeglicher Hinsicht auf ein neues Level gebracht.
Deshalb ist es jammerschade, dass sich der 50-Jährige zum Rücktritt nach der Heim-WM im Mai entschieden hat.
Klar: Fischer durfte in den letzten Jahren die vielleicht talentierteste Nati aller Zeiten coachen. Dass aber die Schweizer NHL-Stars wie Fiala, Josi oder Hischier jeweils ohne zu zögern zur Nati stiessen, ist sein Verdienst.
Fischer ist umgänglich, beliebt und geniesst bei den Spielern ein hohes Ansehen. Und: Er ist ein Visionär, der ganz genau weiss, was er will.
Damit steckte er in den letzten zehn Jahren auch seine Spieler an. Er impfte ihnen ein Selbstvertrauen und eine Selbstverständlichkeit fürs Gewinnen ein, wie es noch nie ein Nati-Trainer schaffte.

Das ist im Endeffekt der Grund für die Entwicklung hin zur erfolgreichsten Ära der Schweizer Eishockey-Nati. Mit insgesamt dreimal WM-Silber und zuletzt zwei Finals in Folge.
Entscheid von Patrick Fischer nachvollziehbar
So jammerschade Fischers Rücktritts-Entscheid ist, so nachvollziehbar ist dieser auch. Nach derart langer und intensiver Zeit mit der gleichen Mannschaft – nach der Heim-WM im Mai werden es über zehn Jahre sein – ist es verständlich, dass sich Fischer «etwas anderem widmen» möchte.
Bleibt zu hoffen, dass die Fischer-Ära mit einer Olympia-Medaille oder Gold an der Heim-WM ihre Krönung erhält. Oder gleich beides. Jeder würde es Fischer gönnen.

Übrigens: Mit Jan Cadieux (45) steht der Nachfolger von Patrick Fischer bereits fest. Ein logischer Entscheid.
Cadieux führte Servette 2023 zum Titel in der National League. Zudem gewann er 2024 mit den Genfern die Champions Hockey League. Seit März ist er zudem bei der Nati Teil des Coaching Staffs von Fischer.












