Marc Reichert schreibt über den Spengler Cup

Am 26. Dezember beginnt der Spengler Cup. Der HCD ist bei der 92. Auflage des Heimturniers mit den Nürnberg Ice Tigers und Team Canada in der Gruppe. Die andere Gruppe bilden das tschechische Trinec, das russische Metallurg Magnitogorsk und das finnische Kuopio.

Da es Davos in dieser Saison gar nicht läuft, bietet der Spengler Cup die Chance, ein bisschen abzuschalten. Die Bündner spielen dabei gegen internationale Topteams, was so oder so eine gute Erfahrung ist. Es gilt den Schwung aus den letzten beiden National-League-Spielen (zwei Siege) mitzunehmen. Sollten sie ein gutes Turnier spielen, besteht die Hoffnung, dass es sich positiv auf den Liga-Alltag auswirkt. Der Cup könnte ihnen den nötigen Schwung geben.

Der Spengler Cup hat sich über einen extrem langen Zeitraum etabliert. Es spricht für das Renommee, dass jährlich Spitzenteams antreten. Zu meiner Zeit als Spieler war es für die Kanadier in unserem Team immer das Grösste, am Spengler Cup teilzunehmen. Und jene, die sich kurz vor Turnierbeginn verletzt hatten, waren immer am Boden zerstört. Der Cup fesselt die Leute in Kanada. Für die Spieler ist es ein grosses internationales Schaufenster. Als Europäer können wir den Kanadiern zeigen, dass auch hier attraktiv gespielt wird.

Ich bin dieses Jahr zum ersten Mal live dabei – als Experte für das SRF. Für mich wird das eine ganz besondere Erfahrung. Denn ich habe die Spiele immer im TV mitverfolgt. Als Spieler war ich zwar froh über die Wettkampfpause, trotzdem hat es mich interessiert. Ich freue mich auf das Ganze drum und dran, aber auch auf das hockey-technische Element. Es ist ein riesiges Eishockeyfest.

Gespannt bin ich auf Team Canada, weil ich einige Spieler kenne. Die Kanadier gehören immer zu den Favoriten. Ihr Anspruch ist es, zu gewinnen. Zudem freue ich mich, mit Metallurg ein russisches Team mal live spielen zu sehen. Wenn sie gewinnen «wollen», dann ist mit ihnen zu rechen. Auch der tschechische Vizemeister Trinec ist stark. Der Club führt zurzeit die heimische Liga an und ist für mich sowas wie der Geheimfavorit. Dem HCD wünsche ich, dass er ein gutes Turnier spielt. Wie weit das am Ende reicht, wird sich zeigen.

*Marc Reichert hat für den SCB, Ambri und Kloten insgesamt 1022 Einsätze in der National League A gespielt. Er feierte vier Meistertitel. Reichert ist Eishockey-Experte für das SRF.