Nach einem Jahr zum Vergessen spielt Davos wieder ganz oben mit. Der Rekordmeister befindet sich im Jahr 1 nach Arno Del Curto im Prozess der Identitätsfindung.
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Raeto Raffainer bringt neuen Schwung in den HC Davos - sda - KEYSTONE/GIAN EHRENZELLER
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der HCD zeigt nach seiner schwachen letzten Saison bisher einen guten Start.
  • Nach neun Spielen befindet sich die Mannschaft auf Platz vier.
  • Sportchef Raeto Raffainer will sich aber noch nicht zu früh freuen.

Der HC Davos, das sportliche Aushängeschild der Region, bereitet wieder Freude. Nach einer schwierigen letzten Saison gehört der HCD zu den positiven Überraschungen in diesem Herbst.

HCD auf Trab

Unter dem neuen Coaching-Staff resultierten für die Bündner aus den letzten neun Spielen acht Siege und Platz 4. Hochgerechnet nach Punkten pro Spiel führt der HCD die Tabelle der National League sogar an. Noch vor einem Jahr präsentierte sich die Lage wesentlich ungemütlicher. Bei gleicher Anzahl Spielen hatte das Team 21 Punkte weniger auf dem Konto, das Torverhältnis (31:68) war klar negativ.

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Tapetenwechsel: Raeto Raffainer wechselt vom Verband zum HCD - sda - KEYSTONE/URS FLUEELER

Sportchef Raeto Raffainer warnt jedoch vor Genugtuung. «Wenn wir jetzt denken, wir sind wieder an der Spitze, dann geht es zwei Wochen und wir sind wieder am Strich.» Der HCD hat einige Partien knapp gewonnen, die auch anders hätten ausgehen können. »Wir sind jedoch weit davon entfernt, sehr gutes Hockey zu spielen.»

Del Curto überall

Seit dem Rücktritt von Arno Del Curto ist bald ein Jahr vergangen. «Arno ist hier noch in allen Wänden und Decken», bestätigt Raffainer. «Wir sind sehr froh, dürfen wir auf seinen guten Grundlagen aufbauen. Die Leidenschaft, die er über all die Jahre vorgelebt und gefordert hat, ist deutlich spürbar.»

Rückkehr Del Curto Davos
ZSC Lions Cheftrainer Arno Del Curto kehrt heute erstmals nach Davos zurück. - keystone

Auf der Suche nach der neuen Davoser Identität ist Raffainer vor allem am Prozess interessiert. Er spricht von «Tempohockey», das denn HCD über all die Jahre ausgezeichnet hat. Auch den «Puckbesitz» wollen sie weiter steigern. «Wir werden nie eine grosse, böse Mannschaft sein, sondern eine mit spielerischen Qualitäten.»

Beeindruckende Führungsspieler

Beeindruckt ist Raffainer auch von den Qualitäten der Führungsspieler. «Als ich im Februar in Davos unterschrieben habe, hiess es von allen Seiten, dem Team fehle es an Leadership.» Davon sei aber nichts zu spüren. «Die Gruppe rund um Captain Andres Ambühl, Félicien Du Bois, den Wieser-Brüdern, Magnus Nygren und Perttu Lindgren macht einen hervorragenden Job und übernimmt nicht nur auf, sondern vor allem auch neben dem Eis Verantwortung.»

Rückstand aufholen

Wegen des Umbaus des Stadions konnten die Bündner bis Mitte Oktober keine Heimspiele austragen. Deshalb sind sie mit dem Programm im Rückstand. Bis zum Spengler Cup hat der HCD in den nächsten viereinhalb Wochen deshalb 13 Spiele auszutragen.

Die hohe Belastung gehört gewissermassen zur Identität des Traditionsklubs, der 2021 sein 100-jähriges Bestehen feiert. Spätestens dann möchte der HCD wieder «sehr gutes Hockey» spielen.

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