Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch hat homosexuelle Fussballfans vor der Reise zur WM 2022 nach Katar gewarnt.
FIFA Kongress Gianni Infantino
Gianni Infantino, Präsident der FIFA, beim Kongress in Katar. - dpa

Angesichts der schweren Menschenrechtsverletzungen in Katar warnt Human Rights Watch homosexuelle Fans vor einer Reise zur WM 2022. Am besten lasse man es, sagte Wenzel Michalski, Deutschland-Direktor von Human Rights Watch zur «Schwäbischen Zeitung».

Die Botschaft aus Katar an Touristen, sich an Traditionen des Landes zu halten, könne man als «charmant vorgebrachte Warnung» verstehen. Darin schwinge mit: «Wenn ihr das so auslebt wie in Berlin-Schöneberg, dann werden wir uns schon irgendwas ausdenken.»

Er glaube zwar nicht, dass viel passieren werde, weil die ganze Welt zuschauen werde, sagte Michalski. Homosexuelle Fans könnten in Katar Fussball schauen, sofern sie sich an die Sitten der Katarer hielten. «Aber eine Garantie gibt es nicht.»

Einheimische Homosexuelle schwebten zudem in grosser Gefahr, ihnen drohten nach der WM strafrechtliche Massnahmen. Michalski sprach von einer totalen Überwachung in dem Land. Überall in den Stadien gebe es etwa Kameras.

In Katar ist Homosexualität gesetzlich verboten und wird mit bis zu sieben Jahren Gefängnis bestraft. Katars Botschafter in Deutschland hatte einen fairen Umgang mit seinem Land als WM-Gastgeber eingefordert. Die Situation in Katar sei «noch nicht perfekt», räumte Abdulla Mohammed al Thani ein.

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