Acht Weltklasse-Schachspieler kämpfen um das Recht, Weltmeister Magnus Carlsen Ende des Jahres zum Duell um die WM-Krone herauszufordern zu dürfen.
Fabiano Caruana (l) ist nach Magnus Carlsen der zweitbeste Spieler der Welt. Foto: Fredrik Varfjell/Bildbyran via ZUMA Press/dpa
Fabiano Caruana (l) ist nach Magnus Carlsen der zweitbeste Spieler der Welt. Foto: Fredrik Varfjell/Bildbyran via ZUMA Press/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ab heute kämpfen Schachspieler darum, Weltmeister Magnus Carlsen herausfordern zu dürfen.
  • Das Duell um die WM-Krone findet dann Ende Jahr statt.

Acht Weltklasse-Schachspieler kämpfen von diesem Dienstag an im russischen Jekaterinburg um das Recht, Weltmeister Magnus Carlsen Ende des Jahres zum Duell um die WM-Krone herauszufordern zu dürfen.

Fabiano Caruana (USA), 27 Jahre, Elo 2842, Nr. 2 der Weltrangliste, WM-Finalist 2018:

Caruana startet als Favorit. Er ist nach Magnus Carlsen der zweitbeste Spieler der Welt und liegt mit einer Elo-Zahl von 2842 mit nur 20 Punkten Rückstand auf Platz zwei der Weltrangliste. Das WM-Finale 2018 gegen den Norweger Carlsen verlor er erst im Tiebreak. Der 27 Jahre alte Italo-Amerikaner bewies seine starke Form zu Beginn des Jahres mit einem überlegenen Sieg in Wijk aan Zee.

Ding Liren (China), 27 Jahre, Elo 2805, Nr. 3 der Weltrangliste

Ding Liren ist neben Carlsen und Caruana der einzige Spieler der Welt mit einer Spielstärke jenseits von 2800 Elo-Punkten. In den letzten Jahren hat der chinesische Grossmeister sein Spiel stabilisiert und gilt nach Caruana als der Grossmeister, dem die Experten die grössten Chancen auf den Sieg einräumen. Bei Kandidatenturnier 2018 in Berlin blieb er als einziger Teilnehmer unbesiegt.

Alexander Grischtschuk (Russland), 36 Jahre, Elo 2777, Nr. 4 der Weltrangliste

Grischtschuk ist der erfahrenste Teilnehmer im Feld. Der russische Grossmeister ist dreimaliger Blitzschach-Weltmeister. Er qualifizierte sich schon vier Mal für ein Kandidatenturnier und stand 2011 sogar im Finale des im K.o.-Modus ausgetragenen Wettbewerbs. Für das Kandidatenturnier 2020 qualifizierte er sich durch den Gesamtsieg beim Fide Grand Prix, der aus vier Turnieren im Jahr 2019 bestand.

Jan Nepomnjaschtschi (Russland), 29 Jahre, Elo 2774, Nr. 5 der Weltrangliste

Nepomnjaschtschi ist ob seiner unbekümmerten und unkonventionellen Spielweise ein Geheimfavorit beim Kandidatenturnier. Der 29 Jahre alte Grossmeister ist wie Grischtschuk ein Spezialist für Duelle mit kürzerer Bedenkzeit und gewann schon Silber und Bronze bei Schnellschach-Weltmeisterschaften. Sein grösster Erfolg mit klassischer Bedenkzeit war 2010 der Gewinn der Europameisterschaft.

Maxime Vachier-Lagrave (Frankreich), 29 Jahre, Elo 2767, Nr. 6 der Weltrangliste

Maxime Vachier-Lagrave verpasste die Qualifikation für das Kandidatenturnier nur knapp. Nach dem Rückzug von Teimur Radschabow rückte der 29-jährige Franzose aber als erster Kandidat nach. Er gehört seit einigen Jahren zur Elite des Weltschachs, muss sich aber in absoluter Topform präsentieren, um eine realistische Chance auf den Turniersieg zu haben.

Anish Giri (Niederlande), 25 Jahre, Elo 2763, Nr. 11 der Weltrangliste

Giri geht als Aussenseiter in das Kandidatenturnier. Er gilt in der Schachwelt als Remiskönig und schaffte die Qualifikation nur über seine hohe Elo-Zahl, die er durch Auftritte bei Superturnieren auf einem konstant hohen Niveau hält, ohne dabei zu glänzen. Nach Moskau 2016, wo er alle 14 Partien remis spielte, ist es sein zweiter Auftritt bei einem Kandidatenturnier.

Wang Hao (China), 30 Jahre, Elo 2762, Nr. 12 der Weltrangliste

Wang Hao ist der unbekannte Faktor unter den acht Teilnehmern: Er kann allen gefährlich werden, aber auch total untergehen. Der chinesische Grossmeister glänzte jahrelang auf internationalen, aber nicht zur absoluten Spitze zählenden Turnieren mit kreativem und kampfeslustigem Schach. Durch seinen Sieg beim FIDE Grand Swiss auf der Isle of Man 2019 qualifizierte er sich für Jekaterinburg.

Kirill Alexejenko (Russland), 22 Jahre, Elo 2698, Nr. 39 der Weltrangliste – Wildcard

Alexejenko ist der jüngste Spieler und klare Aussenseiter im Feld. Alles andere als der letzte Platz wäre eine Überraschung - und ein Sieg eine Sensation. Sein grösster Erfolg im Spitzenschach war der dritte Platz beim stark besetzten Fide Grand Swiss auf der Isle of Man. Da das Kandidatenturnier nun in Russland stattfindet, bekam er eine Wildcard.

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