US-Schwimmer Murphy: Rennen «wahrscheinlich nicht sauber»

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Japan,

Nach seinem dritten Platz über 200 Meter bei den olympischen Spielen beklagt einen unfairen Wettbewerb.

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Ryan Murphy glaubt nicht an einen sauberen Wettkampf - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Doping-Diskussionen haben nach dem Olympia-Finale über 200 Meter Rücken für Wirbel gesorgt.
  • Gegen Jewgeni Rylow ist er schon das ganze Jahr unterlegen.
  • Nun erhebt Ryan Murphy Doping-Vorwürfe.

Der amerikanische Rückenschwimmer Ryan Murphy äussert in Tokio Zweifel im Zusammenhang mit Doping. Der 26-Jährige hat über 200 Meter wie schon über die halbe Distanz gegen Jewgeni Rylow das Nachsehen.

«Wenn mir so eine Frage gestellt wird, habe ich ungefähr 15 Gedanken», sagte der 26-Jährige zum Thema Doping-Sorgen. «13 davon würden mich in grosse Schwierigkeiten bringen.» Der dreimalige Olympiasieger ergänzte: «Ich versuche, mich nicht darin zu verfangen. Es ist eine grosse mentale Belastung zu wissen, dass ich in einem Rennen schwimme, das wahrscheinlich nicht sauber ist.»

«Glaube, es gibt Doping im Schwimmsport»

Später sagte Murphy, er könne nicht sagen, ob das Rennen zu 100 Prozent sauber gewesen sei. «Und das ist wegen Dingen, die in der Vergangenheit passiert sind.» Murphy sagte: «Ich glaube, es gibt Doping im Schwimmen.»

Bei diesen Olympischen Spielen fehlt der chinesische Schwimm-Star Sun Yang gesperrt. In dem Fall geht es vor allem um eine mit einem Hammer zerstörte Dopingprobe. Das Umfeld des Schwimmers war direkt daran beteiligt.

Die beiden russischen Schwimmer Veronika Andrussenko und Alexander Kudaschew waren wegen Verstössen gegen die Anti-Doping-Bestimmungen zunächst suspendiert gewesen. Sie durften nach einer Entscheidung des Internationalen Sportgerichtshofs Cas kurzfristig aber doch in Tokio starten.

Rylow: «Immer für saubere Wettkämpfe»

Murphy hatte am Freitag hinter dem Russen Jewgeni Rylow Rang zwei belegt. Über die halbe Distanz hatte Murphy Bronze hinter Rylow und dessen Landsmann Kliment Kolesnikow geholt.

Bei einer Pressekonferenz mit den anderen Medaillengewinnern sagte Murphy am Freitag, er wolle keine Anschuldigungen erheben und gratulierte Rylow. Der Sieger wollte sich nicht zu Murphys Aussagen äussern, da er sie nicht gehört habe. «Ich war immer für saubere Wettkämpfe. Ich bin immer getestet worden», sagte Rylow.

Die Welt-Anti-Doping-Agentur Wada hatte Russland im Dezember 2019 eigentlich für vier Jahre von den wichtigsten Sportereignissen der Welt ausgeschlossen. Doch Ende 2020 halbierte der Cas die Sperre. In Russland existierte ein staatlich organisiertes Doping-System. In Tokio dürfen russische Sportler als neutrale Athleten unter dem Namen «Russisches Olympisches Komitee» (ROC) antreten.

Murphy berichtete von einem Gespräch mit dem Executive Director der Fina, Brent Nowicki, im Rahmen der Olympia-Qualifikation. Dieser habe ihm gesagt, es dauere lange, den Sport von Doping zu befreien. «Wenn man das von der Spitze hört, ich meine, das ist hart zu hören», sagte Murphy.

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