Marco Odermatt und Co. ärgern sich über FIS-Rennkalender
Stand jetzt werden im kommenden Winter nur gerade sieben Weltcup-Abfahrten stattfinden. Für Marco Odermatt und seine Speed-Kollegen ist das ein Ärgernis.

Das Wichtigste in Kürze
- Nur sieben Abfahrten stehen bei den Männern im provisorischen Weltcup-Kalender.
- Das sorgt für Ärger bei Speed-Cracks wie Dominik Paris oder Marco Odermatt.
- FIS-Renndirektor Markus Waldner versteht den Ärger – hat aber nur wenig Spielraum.
Mitte Juni trifft sich der FIS Council und wird diverse Entscheidungen treffen. Zum Beispiel dürfte das endgültige «Karbon-Schienbein-Einlagen»-Verbot erfolgen.
Und: Der Weltcup-Kalender für die neue Saison wird abgesegnet.

Dieser sorgt bereits im Vorfeld für Diskussionen und Ärger bei den Ski-Stars, denn: Stand jetzt sind bei den Männern 37 Rennen geplant.
Diese setzen sich aus 11 Slaloms, 9 Riesenslaloms, 10 Super-Gs und nur 7 Abfahrten zusammen. So wenige Rennen in der Königsdisziplin gab es seit der Saison 1979/80 nicht mehr.

Logisch, sorgt das bei den Speed-Spezialisten für Ärger. Dominik Paris oder Bryce Bennett haben sich bereits kritisch geäussert.
Auch FIS-Renndirektor Markus Waldner gefällt der Kalender nicht. Der Südtiroler führte deshalb auch ein längeres Gespräch mit Marco Odermatt, dem der Kalender ebenfalls nicht gefällt.
Der Gesamtweltcupsieger bemängelt die Unausgeglichenheit über die Disziplinen hinweg. Und wünscht sich das Einschieben zusätzlicher Abfahrten.
FIS-Waldner: «Müssen uns an Richtlinien halten»
Beim «Blick» sagt Odi: «Wir Athleten plädieren seit Jahren für einen ausgeglichenen Rennkalender mit neun Weltcuprennen pro Disziplin. Davon sind wir jetzt weit entfernt», so Odi. Der Kalender ergebe für ihn derzeit nur wenig Sinn.

Auch Weltmeister Franjo von Allmen sagt, das Ziel müsse ein Kalender mit der gleichen Anzahl Rennen pro Disziplin sein.
Der Berner Oberländer will sich jedoch noch echauffieren: «Bei solchen Themen ist es sinnvoll, ruhig und gelassen zu bleiben. Und sich nicht unnötig mit potenziellen Eventualitäten zu befassen.»
Zu den Gründen, weshalb der Kalender so daherkommt, sagt FIS-Waldner: «Wir müssen uns an die bestehenden Richtlinien halten. Diese sind ja auch auf Druck der Fahrer aufgestellt worden.»

Dazu gehört, dass aus Belastungsgründen nicht an drei Renn-Wochenenden in Serie mit Abfahrten geplant wird. Zudem hat man sich von der Idee getrennt, zwei Abfahrten am selben Ort durchzuführen.
Dieser Entscheid wurde nach den vielen Stürzen bei der Doppel-Abfahrt am Lauberhorn 2024 getroffen. Und: Weil in Bormio die Olympia-Rennen stattfinden, finden die Rennen in der Altjahreswoche auf der legendären Piste nicht statt.
Marco Odermatt hofft auf Bormio-Ersatz Ende Dezember
Wie kann man den Abfahrern also noch entgegenkommen? Saalbach hätte sich für eine zusätzliche Abfahrt angeboten. Doch die Österreicher pochten auf eine längerfristige Zusage, die von der FIS nicht erteilt wurde.

Auch eine Abfahrt während Olympia ist nicht erlaubt. Auch wenn die Speed-Cracks nach der ersten Woche ihr Programm bereits abgespult haben.
Marco Odermatt hofft beim «Blick», dass man für den Bormio-Termin Ende Dezember noch einen Ersatz findet.
«Wenn nicht, sollten wir darüber diskutieren, ob man Ende Januar in Crans-Montana anstelle des Super-G eine Abfahrt austragen kann. Ich könnte mir zudem vorstellen, dass man im März in Courchevel eine weitere Abfahrt einschieben könnte.»