Schachweltmeister Magnus Carlsen zuhause ein Held

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Norwegen,

Der norwegische Schachweltmeister Magnus Carlsen wird in seinem Heimatland für seinen Titel gefeiert. Es äussern sich aber auch kritische Stimmen über den Sieg.

Magnus Carlsen präsentiert seine Trophäe.
Magnus Carlsen präsentiert seine Trophäe. Er gewann gestern die Schachweltmeisterschaft. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Magnus Carlsen wird in Norwegen für seinen Schachweltmeistertitel ausgiebig gefeiert.
  • Schachexperten bemangeln aber die fehlende mentale Stärke und Dominanz.

Nach seiner Titelverteidigung gegen den Amerikaner Fabiano Caruana ist der norwegische Schach-Weltmeister Magnus Carlsen in seinem Heimatland gross gefeiert worden. Unmittelbar nach der Partie von gestern Mittwochabend, die er mit 3:0 für sich entschieden hatte, kamen die Glückwünsche über die sozialen Netzwerke: «Der weltbeste kleine Bruder hat es wieder getan», twitterte Carlsens Schwester Ellen. Norwegens Ministerpräsidentin Erna Solberg sendete ein Selfie mit ihrem Kontrahenten, dem sozialdemokratischen Parteichef Jonas Gahr Støre: «Lieber Magnus, in der Politik stehen wir alle zusammen, um Dir zuzujubeln, unser aller Weltmeister.»

Die Final-Partien in den vergangenen zwei Wochen haben die Schacheuphorie in Norwegen wieder aufleben lassen. Hunderttausende verfolgten die stundenlangen Live-Übertragungen im Fernsehen. In einigen Betrieben lieferten sich die Mitarbeiter sogar eigene Turniere. Zwölfmal hatte der 27 Jahre alte Norweger Remis gegen Fabiano Caruana gespielt. Erst im Schnellschach erwies sich Carlsen gegen den 26 Jahre alten Herausforderer dann als deutlich überlegen.

Verlust an Dominanz

Im Gegensatz zu den norwegischen Schachfans waren einige Experten aber eher weniger zufrieden. «El Pais»-Journalist Leontxo Garcia sagte der norwegischen Zeitung «Verdens Gang»: «Ich glaube nicht, dass Magnus selbst damit zufrieden ist, obwohl er es geschafft hat, den Weltmeistertitel zu verteidigen. Ich meine, dass er sich mit einem Mentaltrainer aus dem Spitzensport in Verbindung setzen sollte.»

Auch der australische Schachexperte Ian Rogers meinte, Carlsen sei nicht so dominant wie noch vor einigen Jahren. «Magnus ist jetzt gerade um eine Haaresbreite besser als Caruana. Wenn es ihm gelingt, eine Dominanz gegenüber Caruana aufzubauen, kann er wirklich davon sprechen, einen Schritt weiter zu sein.»

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