Unter anderem die USA und Grossbritannien schicken keine diplomatischen Vertreter an die Olympischen Spiele in China. Eine «falsche Entscheidung», findet Putin.
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Russlands Präsident spricht sich gegen einen diplomatischen Boykott der Olympischen Winterspiele in Peking aus. Foto: Alexander Zemlianichenko/AP/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Wladimir Putin kritisiert den diplomatischen Olympia-Boykott.
  • Dies sei ein Versuch, die Entwicklung Chinas aufzuhalten.
  • Der Sport sollte einen und nicht Probleme schaffen.

Der russische Präsident Wladimir Putin hat einen politischen Boykott der Olympischen Winterspiele in Peking als inakzeptabel kritisiert. «Das ist eine nicht hinnehmbare und falsche Entscheidung», sagte der 69-Jährige auf seiner grossen Jahrespressekonferenz in Moskau mit Blick auf den politischen Boykott der USA und anderer Länder.

Sport dürfe nicht für politische Zwecke benutzt werden. «Wir waren immer gegen eine Politisierung des Sports», sagte Putin. Anders als sein US-Kollege Joe Biden wird der Kremlchef im Februar zur Eröffnung der Spiele nach Peking reisen.

Putin: Sport sollte einen

Der politische Boykott Chinas sei auf Versuche zurückzuführen, die Entwicklung des Landes aufzuhalten. «Es kann keine anderen Motive dahinter geben.»

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Zurückhaltend in der Frage eines möglichen politischen Boykotts der Winterspiele in Peking: Der neue Bundeskanzler Olaf Scholz. Foto: Bernd Von Jutrczenka/dpa - dpa-infocom GmbH

Sport sollte allerdings wie die Kultur die Menschen einen und keine Probleme schaffen in den Beziehungen zwischen den Völkern und Staaten, meinte der Kremlchef. «Wenn dem Sport dieser grundlegende Wert genommen wird, dann entsteht ein Schaden für die gesamte internationale Gemeinschaft.» Das sei ein «Fehler».

China in Kritik

Die USA hatten angekündigt, keine diplomatischen oder offiziellen Vertreter zu den Spielen nach China zu entsenden. Australien, Kanada und Grossbritannien schlossen sich dem an. Auch Neuseeland will keine diplomatischen Vertreter schicken.

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Das Logo der Olympischen Winterspiele in Peking. - AFP/Archiv

China steht etwa wegen Menschenrechtsverletzungen im Umgang mit Uiguren und Tibetern, wegen der Unterdrückung der Demokratiebewegung in Hongkong oder den Drohungen gegen Taiwan in der Kritik.

Auch Macron gegen Boykott

Bundeskanzler Olaf Scholz hatte gesagt, er habe noch keine Entscheidung über einen möglichen diplomatischen Boykott der Winterspiele getroffen. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte bereits klargemacht, dass er einen diplomatischen Boykott nicht für hilfreich halte.

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