Kerzen auf den Tribünen in Herne: Protestaktion gegen WM

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Deutschland,

In Katar geht es los, in einem Fussballstadion in Herne protestieren Menschen gegen die WM. Ein Künstler hat die Aktion ins Leben gerufen.

Rund 20.000 Grabkerzen stehen auf den Rängen des Stadions in Herne.
Rund 20.000 Grabkerzen stehen auf den Rängen des Stadions in Herne. - Fabian Strauch/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Mit einer bildstarken Gedenk-, Protest- und Trauerveranstaltung haben Menschen in Herne ihren Unmut über die Fussball-Weltmeisterschaft in Katar zum Ausdruck gebracht.

Auf dem Rasen des Stadions am Schloss Strünkede verteilten sie 6500 mit Sand gefüllte Stoff-Fussbälle. «Weltgewissen, du bist ein Fleck der Schande» war auf den Bällen zu lesen. Zudem erleuchteten am Tag des WM-Eröffnungsspiels rund 20.000 Grabkerzen die Tribünen des Stadions. Mit der Aktion gedachten die Teilnehmer der vom Künstler Volker-Johannes Trieb initiierten Veranstaltung den beim Bau der WM-Stadien gestorbenen Gastarbeitern.

«Die Fussballweltmeisterschaft hat viele tausend Menschen das Leben gekostet», sagte Trieb. «Sie wurden wie Sklaven behandelt und sind an Hitze, Erschöpfung oder wegen fehlender Sicherheitsvorkehrungen gestorben. Die FIFA und die Regierung Katars sind über Leichen gegangen und das darf im WM-Jubel nicht untergehen.» Der Osnabrücker Künstler Trieb führt die Veranstaltung gemeinsam mit der Arbeiterwohlfahrt (AWO) durch.

«Für uns als Arbeiterwohlfahrt sind Menschenrechte unverhandelbar. Das Leben der Arbeitsmigranten ist wichtiger als jeder Profit», sagte Michael Scheffler, Vorsitzender des AWO Bezirks Westliches Westfalen. «Mit unserer Aktion wollen wir der Fussballwelt ins Gewissen reden und an die Grausamkeiten erinnern, die sich im Vorfeld der Weltmeisterschaft ereignet haben. Sportliche Ereignisse dürfen nie wieder an Gastgeber vergeben werden, die gegen grundlegende Werte verstossen.»

Katar steht wegen Menschenrechtsverstössen und des Umgangs mit Arbeiterinnen und Arbeitern aus anderen Ländern schon lange in der Kritik. In der Vergangenheit war es auch zu tödlichen Unfällen auf den Baustellen gekommen. Die Regierung des Emirats verweist auf eigene Reformen und weist Teile der Kritik zurück.

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