Der Umgang mit Russlands Sportlern ist im internationalen Sport weiter umstritten. Die IOC-Spitze will nun nach Beratungen bei einem Olympia-Gipfel Lockerungen prüfen.
Russlands Sportler sollten nicht für den Angriffskrieg ihres Landes bestraft werden, sagt IOC-Präsident Thomas Bach.
Russlands Sportler sollten nicht für den Angriffskrieg ihres Landes bestraft werden, sagt IOC-Präsident Thomas Bach. - Denis Balibouse/KEYSTONE REUTERS POOL/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Trotz des Krieges in der Ukraine hat ein Olympia-Gipfel des IOC den Athleten aus Russland und Belarus die Tür zur Rückkehr in internationale Sportwettkämpfe geöffnet.

Die Gipfel-Teilnehmer votierten einstimmig dafür, einen Antrag des asiatischen Dachverbands zu prüfen, der Sportlerinnen und Sportlern der beiden Länder eine Teilnahme an seinen Wettbewerben ermöglichen will. Bedingung sei, dass diese Athleten die Olympische Charta und die bestehenden Sanktionen wegen des Ukraine-Kriegs respektieren, teilte das Internationale Olympische Komitee mit.

Grundsätzlich bekräftigte der Gipfel, dass die Strafmassnahmen gegen Russland und Belarus vorerst bestehen bleiben sollen. Erleichterungen für die Sportlerinnen und Sportler sollen aber nun in weiteren Gesprächen auf IOC-Ebene mit Weltverbänden, Athletenvertretern und Nationalen Olympischen Komitees diskutiert werden. Auch die IOC-Exekutive will die aktuellen Massnahmen auf den Prüfstand stellen.

Innenministerin Faeser gegen Wiederzulassung

Asiens Dachverband OCA begründete seinen Vorschlag laut IOC damit, dass in dieser Weltregion die Gründe für die Suspendierung russischer und belarussischer Athletinnen und Athleten nicht mehr gegeben seien. Eine Teilnahme unter neutraler Flagge und ohne das Abspielen der Hymnen der beiden Länder sei daher möglich. Das könnte auch Qualifikationswettbewerbe für die Sommerspiele 2024 in Paris umfassen.

IOC-Präsident Thomas Bach hatte zuletzt immer wieder gesagt, der Sport dürfe nicht politisiert und russische Sportler nicht für den Angriffskrieg ihres Landes bestraft werden. Der Chef des russischen Olympischen Komitees, Stanislaw Posdnjakow, war zum Gipfel eingeladen.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser hatte zuvor eine Wiederzulassung russischer Sportler zu internationalen Wettbewerben abgelehnt. «Putin führt seinen verbrecherischen Angriffskrieg mit unverminderter Brutalität gegen die ukrainische Zivilbevölkerung», sagte die SPD-Politikerin der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung». Es sei «nicht die Zeit», russische Sportler wieder einzuladen.

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