Für Jogi Löw (61) ist die Zeit als Bundestrainer vorbei. Für das frühzeitige Aus an der Euro 2020 übernimmt der Coach die volle Verantwortung.
Jogi Löw Euro 2020
Jogi Löw nimmt die Verantwortung fürs EM-Aus an der PK auf sich. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Joachim Löw übernimmt die «volle Verantwortung» für das vorzeitige EM-Aus.
  • Er prophezeit dem DFB-Team unter Hansi Flick aber eine rosige Zukunft.

Zum Abschied räumt Joachim «Jogi» Löw ein, dass er mit seinem EM-Plan gescheitert ist. Der scheidende Bundestrainer übernimmt «ohne Wenn und Aber» die Verantwortung für das bittere Achtelfinal-Out bei der Euro 2020.

«Es tut mir leid, dass wir unsere Fans enttäuscht haben. Wir haben nicht die Begeisterung ausgelöst, die wir uns vor dem Turnier vorgenommen haben», sagte Jogi Löw.

Löw glaubt an gute Zukunft unter Flick

Löw sieht trotz der grossen Enttäuschung positive Perspektiven für das DFB-Team. «Ich glaube, dass diese Mannschaft wirklich eine sehr, sehr gute Zukunft vor sich hat. Vielleicht können sie diesen Erfolg erreichen, den sie sich alle wünschen. Ich wünsche meinem Nachfolger Hansi Flick natürlich alles, alles Gute und viel Erfolg.»

Bundestrainer Joachim Löw
Hansi Flick (r.) beerbt Jogi Löw (l.) nach der Euro 2020. - dpa

Sein Herz werde «weiterhin Schwarz-Rot-Gold» schlagen, betonte Löw nach 15 Jahren als deutscher Chefcoach. Er werde in Zukunft ein «Fan» des deutschen Teams sein. Am Morgen hatte er sich bei allen mit kurzen persönlichen Gesprächen verabschiedet. «So eine lange und intensive Zeit hätte ich mir nicht in meinen kühnsten Träumen vorstellen können», sagte Löw.

«Wir haben alles investiert»

Für eine Analyse sei es zu früh: «Wir haben alles investiert, haben uns Tag und Nacht Gedanken gemacht, was wir verändern können. Wir haben uns kritisch mit vielen Dingen auseinandergesetzt.» Am Ende könne man mit dem Ergebnis aber natürlich nicht zufrieden sein.

DFB
DFB-Manager Oliver Bierhoff. - DPA

DFB-Direktor Oliver Bierhoff will auch nach der Euro 2020 an den hohen Turnier-Ansprüchen festhalten. «Ich kann nicht damit zufrieden sein, dass wir Aussenseiter sind», sagte der frühere Nationalspieler. Die DFB-Auswahl habe den «Anspruch, immer vorn mitzuspielen». 2018 war das deutsche Team bei der WM in Russland als Titelverteidiger in der Gruppenphase ausgeschieden.

Bierhoff-Forderung an Flick

An Löw-Nachfolger Hansi Flick fordert Bierhoff eine «souveräne Qualifikation» für die Weltmeisterschaft in Katar 2022. Dabei wisse er, dass der ehemalige Löw-Assistent nicht viel Zeit habe: Schon im September stehen die nächsten drei WM-Qualifkationsspiele an.

Flicks Aufgabe sei es, «eine Mannschaft aufzubauen, die Identität hat», fordert Bierhoff. Er wünsche sich mehr Kontinuität in den Leistungen der Nationalelf. Zuletzt habe es «immer wieder kleine Rückschritte» gegeben, «die müssen wir versuchen abzustellen», sagte er.

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