Die belarussische Olympia-Teilnehmerin Kristina Timanowskaja ist vom Flughafen der japanischen Hauptstadt Tokio nach Wien abgeflogen.
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Kristina Timanowskaja vor dem Abflug aus Tokio. - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die belarussische Athletin Kristina Timanowskaja befindet sich auf der Flucht.
  • Nachdem sie Belarus-Funktionäre kritisierte, erteilte Polen ihr ein humanitäres Visum.
  • Jetzt hat die 24-Jährige offenbar ihre Flucht-Route geändert.

Kristina Timanowskaja ist aus Tokio von Olympia 2021 abgereist. Die belarussische Athletin hat aber ihr Zielort geändert. Statt direkt nach Polen, fliegt die Leichtathletin nun zuerst Wien an.

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Kristina Timanowskaja ändert ihre Flucht-Route in letzter Sekunde. - Keystone

Die 24-Jährige sollte eigentlich einen Direktflug nach Polen nehmen, stieg am Mittwoch aber in letzter Minute in eine Maschine nach Österreich, wie ein Flughafenbeamter gegenüber Journalisten mitteilte. Es wird erwartet, dass sie von Wien nach Warschau weiterreisen wird.

Humanitäres Visum in Polen

Polen hatte Timanowskaja zuvor ein humanitäres Visum erteilt. Warschau werde alles tun, «was notwendig ist, um ihr zu helfen, ihre Sportkarriere fortzusetzen», erklärte Polens Vize-Aussenminister Marcin Przydacz. Auch Timanowskajas Ehemann Arseni Zdanewitsch war nach eigenen Angaben aus dem autoritär regierten Belarus geflüchtet und hält sich zur Zeit in der Ukraine auf.

Kritik an Belarus-Sportfunktionären an Olympia 2021

Die 24-jährige Sprinterin hatte Kritik in Online-Medien an den belarussischen Sportfunktionären geübt, weil sie bei den Olympischen Spielen in Japan ohne Rücksprache mit ihr für das 4x400-Meter-Rennen statt für den 200-Meter-Lauf aufgestellt worden war.

Das belarussische Nationale Olympische Komitee (NOK) erklärte daraufhin, Timanowskaja scheide wegen ihres «emotionalen und psychologischen Zustands» aus dem Wettbewerb aus.

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Kristina Timanowskaja bat das IOC um Hilfe. - AFP

Die Athletin wies die Behauptungen über ihren Zustand zurück und bat das Internationale Olympische Komitee (IOC) um Hilfe: «Ich stehe unter Druck, und sie versuchen, mich gegen meinen Willen ausser Landes zu bringen», sagte sie in einem Video. Die Nacht zum Montag verbrachte sie unter Schutzvorkehrungen in einem Flughafenhotel in Tokio.

Belarus geht gegen Regierungs-Kritiker vor

Die belarussischen Behörden gehen seit Monaten strikt gegen Regierungskritiker vor. Im vergangenen Jahr waren Massenproteste nach der umstrittenen Wiederwahl von Machthaber Alexander Lukaschenko brutal niedergeschlagen worden.

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