Vor oder nach dem Essen: Wann ist Spazierengehen besser?
Ob Sie vor oder nach dem Essen spazieren gehen, hängt von Ihren persönlichen Vorlieben ab. Gut zu wissen: Beide Varianten haben ein gesundheitliches Plus.
Regelmässiges Laufen oder Spazieren gilt als Allheilmittel für Gesundheit und Wohlbefinden.
Die spannende Frage lautet: Gibt es einen «besten Zeitpunkt» für eine Runde vor der Tür – vor oder nach den Mahlzeiten? Wir schauen uns die Sache mal genauer an.
Warum Spazierengehen so gesund ist
Spazierengehen wirkt sich positiv auf zahlreiche Aspekte der Gesundheit aus, darunter Schlafqualität, Herzgesundheit und Stimmung. Regelmässige Bewegung kann sogar das Risiko für Herzkrankheiten senken und den Blutdruck verbessern.
Unabhängig vom Zeitpunkt ist Spazierengehen eine einfache Möglichkeit, was für die eigene Laune und Wohlbefinden zu tun und theoretisch ganz nebenbei auch seine Lebenserwartung zu erhöhen.
Und jetzt zurück zur Frage: Lieber vor dem Essen los oder besser erst danach seine Runde drehen?
Spaziergang vor dem Essen kurbelt Fettverbrennung an
Wer vor dem Essen spazieren geht, profitiert davon, dass der Körper auf leere Energiespeicher zurückgreift und so mehr Fett verbrennt.
Eine im «International Journal of Sport Nutrition and Exercise Metabolism» veröffentlichte Studie ergab: Menschen, die auf nüchternen Magen trainierten, verbrannten 70 Prozent mehr Fett als jene, die zwei Stunden nach dem Essen aktiv wurden.
Weitere Vorteile sind ein gesteigerter Energielevel, eine verbesserte Durchblutung und ein erhöhter Stoffwechsel. Selbst der Blutzuckerspiegel und Blutfettwerte können durch den Spaziergang vor dem Essen positiv beeinflusst werden.
Verdauungsspaziergang senkt Glukosewerte
Die Bewegung nach dem Essen wiederum regt die Darmtätigkeit an, fördert die Produktion von Verdauungssäften und lindert Beschwerden wie Blähungen, Völlegefühl oder Sodbrennen.
Darüber hinaus hilft das Gehen nach dem Essen, den Blutzuckerspiegel zu regulieren. Selbst kurze Spaziergänge von zwei bis fünf Minuten senken die Glukosewerte und sind besonders für Menschen mit Diabetes empfehlenswert.
Nach dem Abendessen spazieren zu gehen, fördert die Ausschüttung von Endorphinen, senkt den Stresspegel und kann die Schlafqualität verbessern. Vor dem Essen sind diese Effekte weniger ausgeprägt.
Wie lange und wann sollte man spazieren gehen?
Wer vor dem Essen spazieren möchte, sollte dies idealerweise morgens oder drei bis vier Stunden nach der letzten Mahlzeit tun. So nutzt der Körper gespeicherte Fettreserven als Energiequelle.
Für Spaziergänge nach dem Essen empfiehlt es sich, möglichst bald nach der Mahlzeit zu starten – am besten innerhalb von 30 Minuten. In diesem Zeitfenster erreicht der Blutzuckerspiegel nämlich seinen Höhepunkt.
Ein zügiger Spaziergang von 30 Minuten nach dem Mittag- oder Abendessen übrigens ist besonders effektiv für die Gewichtsabnahme. Aber auch kürzere Spaziergänge sind bereits gesundheitsfördernd, und – siehe oben – meistens auch ein Booster für die gute Laune.
