Der Fall des US-Pastors Andrew Brunson belastet nicht nur die Beziehungen zwischen der Türkei und den USA schwer, sondern nun auch die türkische Währung.
Lira Recep Tayyip Erdogan
Die türkische Lira – hier aufgefächert – geriet letztes Jahr stark unter Druck. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Donald Trumps Sanktionsdrohung setzt der türkischen Lira zu.
  • Der US-Präsident will möglicherweise US-Sanktionen gegen die Türkei verhängen.
  • Grund ist der Fall eines US-Pastors, der beim Putschversuch 2016 mitgewirkt haben soll.

Wegen angedrohter US-Sanktionen gegen die Türkei ziehen sich einige Anleger aus der Währung des Landes zurück. Der Dollar verteuerte sich am Freitag um 0,3 Prozent auf 4,8779 Lira und der Euro um 0,1 Prozent auf 5,6771 Lira.

Eine Eskalation des Streits könnte der bereits angeschlagenen Währung einen weiteren Schlag versetzen, warnte ein Börsianer. Wegen der schwächelnden Konjunktur und der galoppierenden Inflation hat sie seit Jahresbeginn zum Dollar mehr als 20 Prozent abgewertet.

Pastor werkelte beim Putschversuch mit

US-Präsident Donald Trump kündigte über den Kurznachrichtendienst Twitter «grosse Sanktionen» an, wenn die Türkei den Pastor Andrew Brunson nicht freilasse. Details nannte er nicht. Die türkischen Behörden werfen dem Geistlichen vor, eine Gruppe unterstützt zu haben, die in den gescheiterten Putsch von 2016 verwickelt ist.

Brunson, der seit 21 Monaten in Gewahrsam ist und unter Hausarrest gestellt werden soll, wies den Vorwurf zurück. Ihm drohen bis zu 35 Jahre Haft. Eine Lösung des Streits sei allerdings möglich, schrieb Commerzbank-Analyst Ulrich Leuchtmann in einem Kommentar. «Die türkische Regierung hat sich in ähnlichen Fällen in der Vergangenheit flexibel gezeigt.»

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