Tesla kommt langsam in die Gänge

Elon Musk musste zuletzt viel einstecken. Schlechte Kritik für seinen Volks-Tesla, Unfälle mit dem Autopiloten. Einige Aktionäre wollten dem Tech-Wunderkind darum die Macht einschränken. «Die vergangenen Monate waren die qualvollsten und höllischsten, die ich je erlebt hatte», sagte Musk gestern vor Investoren. «Vielen Mitarbeitern ist es ähnlich ergangen.»

Probleme hin oder her: Gestern hat die Mehrheit der Anleger Musk den Rücken gestärkt. Sie stimmten an der Aktionärsversammlung dagegen, die Macht des Firmengründers einzuschränken. Musk bleibt damit Geschäftsführer und Verwaltungsratspräsident.

Die Rückendeckung kriegte Musk auch, weil er mit guten Nachrichten aufkreuzte. Er gesteht zwar Fehler bei der Produktion ein. Diese sollen aber überwunden sein, so dass die Produktion des Model 3 bald richtig Fahrt aufnehmen wird. «Wahrscheinlich werden wir Ende Juni bereits 5000 Autos pro Woche fertigen», erklärt Musk.

Diesen Meilenstein musste der Tesla-Gründer bisher mehrfach verschieben. Ursprünglich sollte er bereits Ende 2017 erreicht werden. Aktuell liegt die wöchentliche Produktionsrate bei 3500 Autos. Auch kündigte das Tech-Wunderkind an, dass Anfang 2019 die Produktion der Günstig-Variante des Model 3 beginnen wird. Ein Grossteil der 450'000 Vorbesteller warten auf diese Version.

Zudem präsentierte Tesla gestern die Pläne zum Bau einer Fabrik in Shanghai. Die erste sogenannte «Gigafactory» ausserhalb der USA. Und auch kündigt der Konzern an, sich bis Ende Jahr für einen Produktionsstandort in Europa entscheiden zu wollen.