Donald Trumps Wirtschaftspolitik überzeugt Ex-Banker Oswald Grübel. Der US-Präsident denke allerdings etwas einfach, findet er.
Oswald Grübel Credit Suisse
Oswald Grübel amtete an der Spitze der beiden Schweizer Grossbanken UBS und Credit Suisse. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Ex-Banker Oswald Grübel lobt Trumps Wirtschaftspolitik.
  • Die Welt sei zu sehr von US-Exporten abhängig, findet der Ex-Chef der CS und UBS.
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Donald Trump kriegt viel Kritik und Häme aus Europa. Doch hat der US-Präsident auch prominente Befürworter. Ex-UBS und CS-Chef Oswald Grübel gehört zu ihnen. «Mit ihm als Mensch habe ich auch Mühe. In meinen Augen ist er ein Narzisst und ein Egomane.»

Doch: «Ich bin beeindruckt, mit welcher Konsequenz er seine wirtschaftspolitische Agenda vorantreibt und versucht, seine Wahlversprechen umzusetzen. Für seine Wirtschaftspolitik kriegt er von mir hundert Punkte.» Lob gibt es für die Steuerreform und die Entwicklung der Wirtschaft. «Schauen Sie sich an, wie die Wirtschaft wächst und Arbeitsplätze generiert. Die Arbeitslosenquote ist auf Tiefstand – und das ist der eigentliche Sinn einer Volkswirtschaft.»

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«USA hat riesiges Handelsdefizit»

Verständnis zeigt der Ex-Banker auch für Trumps Zoll-Streit. «Die Vereinigten Staaten haben ein riesiges Handelsbilanzdefizit. Pro Monat fliessen zirka 50 Milliarden Dollar ins Ausland, weil die Amerikaner mehr importieren, als sie exportieren», sagt Grübel der «Handelszeitung».

Der Ex-Banker findet allerdings, dass Trump etwas zu einfach denkt. «Man kann die Handelsflüsse nicht auf die Schnelle umdirigieren und ausgleichen, denn die USA können nicht schlagartig so viel mehr produzieren, um die Defizite auszugleichen. Aber er kann für fairere Zollregime aus amerikanischer Sicht sorgen.»

Unter dem Strich zieht Grübel ein positives Fazit: «Aus der Sicht der USA geht es darum, der Welt klarzumachen, dass sie mit ihren Exporten zu sehr von den USA abhängig sind. Und dann geht es Trump darum, dass Konzerne ihre Produktion in die USA verlegen und dort Arbeitsplätze schaffen.»

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