Das Caro-Kaffee-Werk in Ludwigsburg bei Stuttgart (D) steht vor dem Aus. Der Nestlé-Konzern plant, seinen Standort zu schliessen.
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Nestlé-Konzern macht sein Caro-Kaffee-Werk im deutschen Ludwigsburg dicht.
  • Die rückläufige Nachfrage war letztlich für die Schliessung des Standorts ausschlaggebend.
  • Viele der rund 100 Mitarbeitenden will der Konzern an andere Standorte verlegen.

Der Nahrungsmittelkonzerns Nestlé wird sein Caro-Kaffee-Werk in Ludwigsburg bei Stuttgart Ende des Jahres schliessen. Ein Konzernsprecher bestätigte die Pläne am Mittwoch. Zuvor hatten mehrere Medien darüber berichtet.

1868 verlegte die Firma die Produktion dann schliesslich nach Ludwigsburg. 1954 wurde für das lösliche Landkaffee-Pulver der Name Caro eingeführt. Nestlé übernahm das Werk und die Marke 1971 und vertreibt das Getränkepulver nach eigenen Angaben weltweit, teilweise jedoch unter anderem Namen.

Die rund 100 Mitarbeiter des Werks seien am Dienstag über die Pläne informiert worden. Für sie will der Konzern mit dem Betriebsrat nun einen Sozialplan erarbeiten und möglichst viele Mitarbeiter an anderen Standorten unterbringen. Auch Kündigungen konnte der Sprecher jedoch nicht ausschliessen.

Caro-Kaffee bleibt im Sortiment

Grund für die Schliessung des Werks ist laut Nestlé die rückläufige Nachfrage nach Caro-Kaffee, einem aus Getreide hergestellten Ersatzkaffee. Das Werk sei bei weitem nicht ausgelastet. Nach Informationen der «Stuttgarter Zeitung» soll der Caro-Kaffee künftig in einem Werk in Portugal produziert werden. Nestlé wollte den Standort am Mittwoch nicht bestätigen.

Caro-Kaffee werde es aber weiter zu kaufen geben, sagte der Sprecher. Das Werk geht zurück auf eine Kaffee-Manufaktur aus dem Jahr 1828 in der Nähe von Ludwigsburg. Der Kolonialwarenhändler Johann Heinrich Franck stellte darin als erster im grossen Stil den sogenannten Landkaffee her. Franck mischte Gerste, Malz und Roggen mit der Zichorie-Pflanze, die unter anderem mit Chicorée verwandt ist.

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