Zürcher Gemeinderat will Car-Sharing-Spur testen
Zürichs Gemeinderat stimmt für einen Versuch, eine Fahrspur in Oerlikon für Fahrgemeinschaften zu reservieren.

In Oerlikon soll auf der Thurgauerstrasse eine Fahrspur für Fahrgemeinschaften reserviert werden: Der Gemeinderat der Stadt Zürich hat sich am Mittwochabend mit 80 zu 34 Stimmen für einen entsprechenden Versuch ausgesprochen.
Die in beide Richtungen über zwei Fahrspuren verfügende Thurgauerstrasse sei schon mehrmals Thema im Gemeinderat gewesen, hielt Sven Sobernheim (GLP) am Mittwochabend fest. Doch deren Umgestaltung, um die Sicherheit zu erhöhen und die Geschwindigkeit zu reduzieren, verzögere sich immer weiter.

Als Massnahme, die sich rasch umsetzen liesse, regte Sobernheim gemeinsam mit Markus Knauss (Grüne) in einem Postulat ein neues Mittel an: Eine der beiden Fahrspuren soll mit dem erst seit 2023 in der Schweiz zugelassenen Strassenschild «Mitfahrgemeinschaft» signalisiert werden. Damit könnte laut Sobernheim auch getestet werden, ob eine solche Carpooling-Signalisation funktioniere.
Gegen den Versuch sprachen sich FDP und SVP aus. Dieser sei eine «weitere Zwängerei für Züri-autofrei», kritisierte etwa Derek Richter (SVP).

Es gehe den Postulanten nicht um einen Test, sondern um einen Spurabbau, ergänzte Stephan Iten (SVP). Indem eine Spur Autofahrern mit Mitfahren vorbehalten bleibe, werde sich der Stau auf der Thurgauerstrasse am Ende verdoppeln.
Parteien uneinig über Versuch
Alle weiteren im Gemeinderat vertretenen Parteien stellten sich hinter das Postulat. Dies allerdings auch mit gewissen Vorbehalten: So wies etwa Reis Luzhnica (SP) darauf hin, dass das Strassenstück nicht einmal einen Kilometer lang sei. Es sei ungewiss, ob ein solcher Versuch wirklich einen Mehrwert gebe und zu verwertbare Daten führe.
Der Stadtrat muss nun prüfen, ob und wie das neue Strassenschild auf der Thurgauerstrasse eingesetzt werden kann.