Zuger Kantonsrat ist gegen eine Halbierung der ÖV-Abo-Preise

Im Kanton Zug gibt es keine zusätzlichen vergünstigten ÖV-Tarife: Der Kantonsrat hat am Donnerstag eine entsprechende Motion von Drin Alaj (SP) abgelehnt.

ÖV-Steckkarte
Im Kanton Zug gibt es keine zusätzlichen vergünstigten ÖV-Tarife. - keystone

Im Kanton Zug können die Benutzer des öffentlichen Verkehrs nicht von zusätzlichen verbilligten ÖV-Tarifen profitieren. Der Kantonsrat lehnte am Donnerstag eine Motion von Drin Alaj (SP) ab.

Der Kanton Zug soll die Preise für die Monats- und Jahresabos des Tarifverbunds Zug halbieren und die Verkehrsbetriebe dafür entschädigen. Das forderte der SP-Kantonsrat in einer Motion.

Die Zuger Bevölkerung soll «einfacher, günstiger und nachhaltiger» unterwegs sein, hielt er am Donnerstag fest. Ein vergünstigtes Abo sende ein starkes Signal: «Der Kanton Zug will die Mobilität fördern, nicht verteuern».

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Die Massnahme kostet laut Vorstosstext rund 10 bis 11 Millionen Franken jährlich, soll sich aber laut Motionär langfristig durch Umwelt- und Verkehrsvorteile auszahlen.

Anderer Meinung war die Regierung. Die vorgeschlagene Halbierung der ÖV-Tarife im Kanton Zug würde hohe Kosten verursachen, die allein der Kanton tragen müsste, sagte der Baudirektor Florian Weber (FDP).

Zudem liege die Tarifhoheit bei den Transportunternehmen, und auch der Bund lehne eine Einmischung in die Tarife ab.

FDP, SVP und GLP folgten der Regierung. Philip C. Brunner (SVP) nannte den Vorstoss «populistisch». Der öffentliche Verkehr werde bereits ausreichend unterstützt.

Argumente gegen die Motion

Flächendeckend tiefere Preise würden die Nutzung nicht steigern, ergänzte Peter Letter (FDP), der als Verwaltungspräsident der Zugerland Verkehrsbetriebe amtet. Klemens Iten (GLP) plädierte stattdessen für mehr Investitionen in den Ausbau und die Förderung der ÖV-Infrastruktur.

Unterstützung erhielt der Vorstoss neben der SP nur von der ALG. «Bezahlbarer öffentlicher Verkehr ist auch Sozialpolitik und motiviert Menschen, vom Auto auf den ÖV umzusteigen», sagte Konradin Franzini.

Die Mitte sprach sich für eine Teilerheblichkeit aus und setzte sich speziell für Vergünstigungen für Kinder und Jugendliche ein.

Letztlich stimmten 29 Räte dafür, 42 waren für Nichterheblichkeit der Motion.

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