Zug spricht sich für inklusive Landsgemeinde alle zwei Jahre aus

Der Kanton Zug hat 2023 erstmals eine Landsgemeinde für Menschen mit Beeinträchtigungen durchgeführt.

Andreas Hostettler
Der Kanton Zug führt die inklusive Landsgemeinde fort, allerdings nur alle zwei Jahre. - Nau

Der Kanton Zug hat im Herbst des letzten Jahres zum ersten Mal eine Landsgemeinde für Menschen mit Beeinträchtigungen durchgeführt. Diese Veranstaltung habe die Bedeutung des direkten Austauschs zwischen Menschen mit Beeinträchtigungen und der Politik aufgezeigt, hielt die Fraktion der Alternativen-die Grünen (ALG) in ihrem Vorstoss fest, indem sie sich für eine jährliche Durchführung einer inklusiven Landsgemeinde aussprach.

Die Veranstaltung stärke die politische Teilhabe und schärfe das öffentliche Bewusstsein für diese Menschen. Zudem unterstreiche die breite Medienresonanz das grosse Interesse an praktischer Inklusion im Alltag.

Sympathien von Regierung und Bürgern

Die Regierung zeigte Sympathien für das Anliegen. Der Anlass sei ein «wahres Bedürfnis», sagte Landammann Andreas Hostettler (FDP).

Der Regierungsrat beantragte dem Kantonsparlament eine Teilerheblicherklärung. Der Kanton Zug soll das fachliche Know-how und den Kantonsratssaal für die inklusive Landsgemeinde bereitstellen. Die kantonale Verwaltung soll hingegen die Organisation nicht übernehmen. Zudem sprach sich die Regierung dafür aus, die Veranstaltung nur alle zwei Jahre durchzuführen.

Einverständnis für Zweijahresrhythmus

Am Donnerstag erklärte sich auch die ALG mit einer Durchführung im Zweijahresrhythmus einverstanden, wie Kantonsrat Andreas Lustenberger erklärte. Sämtliche Fraktionssprecherinnen und -sprecher sprachen sich für eine inklusive Landsgemeinde aus und betonten deren Wichtigkeit.

Zug zeige damit, dass Bürgernähe und politische Teilhabe nicht nur Theorie seien, sondern tatsächlich gelebt würden, sagte Karl Nussbaumer (SVP). Carina Brüngger (FDP) sagte, die Landsgemeinde müsse «institutionell verankert, regelmässig durchgeführt und finanziell abgesichert» sein. Patrick Röösli (Mitte), 2024 selber Teilnehmer, hielt fest, noch besser wäre es, wenn Betroffene in der realen Politik mitwirken, einer Partei beitreten und sich für eine Kandidatur aufstellen würden.

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