Zu viele Fehlalarme belasten St. Galler Feuerwehren

Müssen St. Galler Feuerwehren zu oft mit einem grossen Aufgebot ausrücken? Dies wird jedenfalls in einem Vorstoss aus dem St. Galler Kantonsrat kritisiert. Eine Lösung wäre eine Änderung der Vorgaben im Alarmstufenplan.

Die Feuerwehr muss im Kanton St. Gallen mit einem grossen Aufgebot ausrücken, wenn eine Brandmeldeanlage die Alarmstufe 1 auslöst. Dies wollen drei Parlamentarier ändern. (Archivbild)
Die Feuerwehr muss im Kanton St. Gallen mit einem grossen Aufgebot ausrücken, wenn eine Brandmeldeanlage die Alarmstufe 1 auslöst. Dies wollen drei Parlamentarier ändern. (Archivbild) - KEYSTONE/URS FLUEELER

Seit Jahren falle in den Statistiken die hohe Anzahl an Fehlalarmen von Brandmeldeanlagen auf, heisst es im Vorstoss der Kantonsräte Philipp Egger (Mitte), Dominik Egli (SVP) und Sepp Sennhauser (Mitte). Zu den Gründen gehörten technische Ursachen oder menschliches Versagen.

Gemäss dem «Alarmstufenplan zum Feuerschutzgesetz» seien die Feuerwehren zum Ausrücken verpflichtet, wenn eine Brandmeldeanlage Alarmstufe 1 auslöse. Im Sicherheitsverbund Region Wil bedeute dies, dass ein Kommandowagen, ein Tanklöschfahrzeug, ein Fahrzeug mit der Drehleiter sowie ein Rüstwagen mit durchschnittlich 25 Feuerwehrleuten losfahre.

Die Angehörigen der Feuerwehr seien dann mindestens eine Stunde weg vom Arbeitsplatz. Dies verursache hohe volkswirtschaftliche Kosten. Es gehe aber auch «um die menschliche Komponente»: Bei jedem Alarm müsse man auf das Schlimmste gefasst sein. Dies belaste die Feuerwehrleute «psychisch und physisch».

Die grosse Anzahl der Fehlalarme wirke sich negativ auf die Motivation aus. Zudem sei das Unfallrisiko bei Fahrten mit dem Sondersignal «rund achtmal höher».

Warst du schon mal in einen Fehlalarm verwickelt?

Die Parlamentarier schlagen nun eine eigene Alarmstufe für Brandmeldeanlagen vor. Trifft eine solche Meldung bei den Einsatzkräften ein, muss nur noch ein Tanklöschfahrzeug mit sechs Feuerwehrleuten ausrücken. Eine Erhöhung des Aufgebots sei jederzeit möglich und verursache «nur eine geringe zeitliche Verzögerung».

Diese Anpassung werde bereits in verschiedenen Kantonen so umgesetzt. Die Erfahrungen seien gut. Unter anderem könne ein «massgeblicher Spareffekt» erzielt werden.

Vom Sicherheitsverbund Region Wil – Kantonsrat Sennhauser ist dort Delegierter – sei der Gebäudeversicherung St. Gallen (GVSG) die Änderung bei der Alarmierung vorgeschlagen worden. Es habe eine Absage gegeben. Die Gründe hätten aber nicht überzeugt.

Die Regierung soll nun unter anderem erklären, ob sie wegen der steigenden Anzahl von Brandmeldeanlagen und der ausgelösten Fehlalarme Massnahmen plant.

Mehr zum Thema:

Kommentare

User #3906 (nicht angemeldet)

Zu viele Fehlalarme belasten St. Galler Feuerwehren. Mich auch. Warum? Wenn ich anrufen, es sei ein Müllcontainer auf der Strasse in Brand, kommen die mit 20 Fahrzeuge und 15 Polizeifahrzeuge! KEIN WITZ!!! Die kommen mit einem Feuerwehrauto mit einer 30 Meter Leiter, wegen eines brennenden Containers! Das belastet MICH. 🥱🤦‍♂️🤦‍♀️

Weiterlesen

Notfall
168 Interaktionen
Über Festtage
Bundesratsfoto
26 Interaktionen
«Frische Perspektive»

MEHR AUS ST. GALLEN

Einbruch St. Gallen
3 Interaktionen
Bargeld gestohlen
Heckenbrand
St. Gallen
Selbstunfall Mörschwil
Mörschwil SG
St.Gallen