In Bern erhalten Familien mit geringem Einkommen finanzielle Unterstützung für die Betreuung ihrer Kinder in Kindertagesstätten (Kitas).
Mittagessen in einer Kita in Zürich: In die familienergänzende Kinderbetreuung sollen mehr Bundesmittel fliessen als ursprünglich vorgesehen. (Archivbild)
Bern entlastet einkommensschwache Familien bei den Kita-Kosten. - sda - KEYSTONE/GAETAN BALLY

In der Stadt Bern werden Familien mit tiefen Einkommen bei den Kosten für die Kindertagesstätten (Kitas) entlastet. Mit 55 zu 13 Stimmen hat der Stadtrat am Donnerstag eine Teilrevision des Betreuungsreglements in einer einzigen Lesung genehmigt.

Die Revision ist die Antwort auf die stark gestiegenen Kita-Kosten. Es dürfe nicht sein, dass sich immer weniger Eltern einen Kita-Platz leisten könnten, sagte Ursina Anderegg (GB/JA). Vor allem Familien mit tiefen Einkommen würden abgehängt, und das sei ein grosser Rückschritt bei der Chancengleichheit von Kindern. Die Stadt müsse Gegensteuer geben.

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Ursina Anderegg, Stadträtin Bern (Grünes Bündnis). - zVg

Gegen die Revision war die SVP. Angesichts der knappen Stadtfinanzen sei es unverständlich, dass die Stadt solche Geschenke verteilen wolle, sagte Fraktionssprecher Ueli Jaisli. Bislang halte sich die Stadt an die bereits recht weitgehende Regelung des Kantons, das reiche aus. Nein stimmten auch ein Teil der GLP sowie die Mitte.

Heute gibt die Stadt pro Betreuungstag in einer Kita einen pauschalen Zuschlag von elf Franken. Dies gilt für alle Familien bis zu einem massgebenden Einkommen von 160'000 Franken.

Eine neue Staffelung bringt Entlastungen

Nun wird der Zuschlag einkommensabhängig gestaffelt. Für Familien mit einem Einkommen bis 43'000 Franken beträgt der Zuschlag neu 31 Franken pro Betreuungstag. Für höhere Einkommen wird er linear abgestuft. Die Obergrenze liegt bei 140'000 Franken.

Gleichzeitig wird der «Bébé-Zuschlag» reduziert: Für Kinder unter zwölf Monaten gibt es maximal noch 20 statt 50 Franken. Denn die Kita-Tarife für Bébés sind nur moderat erhöht worden, seit die Stadt 2021 zum kantonalen Betreuungsgutschein-System wechselte.

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