Thurgau: EDU-Kantonsrat Sigrist über die Service-citoyen-Initiative
Am 30. November stimmt die Schweiz über die Service-citoyen-Initiative ab. Andreas Sigrist (EDU) wird ein klares Nein in die Urne legen. Ein Gastbeitrag.

Das Wichtigste in Kürze
- Am 30. November befindet die Stimmbevölkerung über die Service-citoyen-Initiative.
- Zwang sei die falsche Antwort auf dieses Anliegen, schreibt Andreas Sigrist (EDU Thurgau).
- Echte Verantwortung wachse aus Überzeugung, freiwilliger Einsatz stärke die Gemeinschaft.
Die Service-citoyen-Initiative fordert einen verpflichtenden Dienst für alle Schweizerinnen und Schweizer zugunsten der Allgemeinheit und der Umwelt.

Ihr Anliegen ist nachvollziehbar – doch solch ein Engagement sollte nicht erzwungen werden. Ich unterstütze daher die Empfehlung von Bundesrat und Parlament, die Initiative abzulehnen.
Echte Verantwortung wächst aus Überzeugung
Solidarität und Verantwortung sind zentrale Werte unseres Zusammenlebens. Christliche Prinzipien wie Nächstenliebe und Achtung der Menschenwürde erinnern uns daran, füreinander einzustehen und die Schöpfung zu bewahren.
Doch echte Verantwortung wächst aus Überzeugung, nicht aus Zwang. Freiwillig gelebter Einsatz stärkt die Gemeinschaft. Wird er zur Pflicht, droht das Gegenteil: Frust statt Freude, Pflichtgefühl statt Herzensanliegen.
Engagement ist glaubwürdig, wo es aus Freiheit entsteht
Unsere Gesellschaft lebt von Menschen, die sich freiwillig engagieren – in Vereinen, Nachbarschaften oder sozialen Projekten.

Dieses Engagement ist glaubwürdig, weil es aus Freiheit entsteht. Eine allgemeine Dienstpflicht hingegen könnte das Milizsystem schwächen, Arbeitskräfte binden und neue Bürokratie schaffen. Viele Fragen zu Aufgaben, Qualifikation und Umsetzung bleiben offen – ein Bürokratie-Monster droht.
Ich wünsche mir, dass wir uns weiterhin aus Überzeugung füreinander einsetzen – im Geist der Nächstenliebe, des Respekts und der gegenseitigen Achtung. Darum lege ich am 30. November ein klares Nein in die Urne.
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Zum Autor: Andreas Sigrist (*1962) ist EDU-Kantonsrat im Thurgau.







