Im Kanton Waadt stehen fünf Kandidatinnen und Kandidaten in den Startlöchern, um den Sitz des abtretenden SP-Regierungsrates Pierre-Yves Maillard zu ergattern.
Pierre-Yves Maillard, Regierungsrat Waadt
Barbara Gysi trat gegen Pierre-Yves Maillard in das Rennen um die Präsidentschaft des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes. Gewonnen hat der Mann. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • FDP und SVP unternehmen erneut den Versuch, die linke Mehrheit in Waadt zu kippen.
  • Die Rechten liebäugeln mit dem Regierungsratssitz von Pierre-Yves Maillard (SP).

Mit Pierre-Yves Maillard, der im vergangenen Dezember zum neuen Präsidenten des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes (SGB) gewählt wurde, tritt ein Schwergewicht aus der Waadtländer Regierung zurück. Die Ersatzwahl für den 51-jährigen Maillard, der der Kantonspolitik mit dem viel zitierten «dynamischen Kompromiss» zwischen SP und FDP seit fast 15 Jahren seinen Stempel aufdrückte, findet am 17. März statt.

Die SP möchte den Sitz von Maillard mit der 37-jährigen Waadtländer Nationalrätin Rebecca Ruiz verteidigen. Die Tochter von spanischen Einwanderern ist verheiratet, hat zwei Kinder und gilt als urban und dynamisch. Bevor sie 2014 in den Nationalrat nachrückte, sass Ruiz im Kantonsparlament und war Mitglied im Stadtparlament von Lausanne.

Keine Angst vor dem Thema Gewalt

In den Augen der SP hat Ruiz das perfekte Profil, um Maillard im Departement für Gesundheit und Soziales abzulösen. Die studierte Kriminologin engagiert sich für Fragen der sozialen Sicherheit, der Gesundheit und der Umwelt, scheut sich aber auch nicht, Probleme rund um Gewalt und öffentliche Sicherheit anzusprechen.

Auch wenn Rebecca Ruiz in den Medien sehr präsent ist und ihre Wahl vielen als sicher gilt, sieht sie sich selber keineswegs als Favoritin. Um den freien SP-Sitz in der siebenköpfigen Regierung kämpfen neben Ruiz vier weitere Personen: Axel Marion (CVP), Pascal Dessauges (SVP), Jean-Michel Dolivo von der linken Allianz Ensemble à Gauche und Anaïs Timofte von der Linksaussenpartei POP.

SVP will Sitz von Mermoud zurück

Die Bürgerlichen unternehmen bereits zum dritten Mal den Versuch, die linke Mehrheit in der Regierung zu stürzen. Sie wollen die politischen Verhältnisse wiederherstellen, die vor 2011 geherrscht haben. Bis dahin hielten FDP und SP je drei Sitze und die SVP ein Mandat in der Regierung. Bei der Ersatzwahl für den im Amt verstorbenen SVP-Staatsrat Jean-Claude Mermoud ging der vierte bürgerliche Sitz dann aber an die Grünen.

Hauptgrund für dieses bürgerliche Debakel war, dass die Wählerschaft der FDP den damaligen Kandidaten der SVP, Claude-Alain Voiblet, zu wenig unterstützte. Bei der Ersatzwahl für Maillard will die Rechte nun einen neuen Anlauf nehmen. Die FDP hat an einer Delegiertenversammlung mit grosser Mehrheit beschlossen, den 54-jährigen SVP-Kandidaten Pascal Dessauges zu unterstützen.

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