Pulsmesser der Region Kurt Sidler im Gespräch
Seit 2010 und somit kurz nach der Gründung des Regionalen Entwicklungsträgers LuzernPlus ist Kurt Sidler dessen Geschäftsführer.
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Das Wichtigste in Kürze

  • Als Geschäftsleiter des Gemeindeverbands LuzernPlus hat Kurt Sidler die Entwicklung von und um Emmen beobachtet und begleitet.
  • Bevor er Ende Jahr in Pension geht, schaut er zurück und wagt sich an eine Prognose.

Die Gemeinde Emmen - sowie die gesamte Region rund um Luzern – ist in den letzten Jahren gewachsen und entwickelt sich vermehrt zu einem vernetzten, städtischen Zentrum. Dazu beigetragen hat auch der Gemeindeverband LuzernPlus und mit ihm Kurt Sidler. Während den letzten sieben Jahren hat er als Geschäftsführer den Verband aufgebaut und unzählige Projekte initiiert und betreut. Ende Jahr geht er nun in Frühpension.

Als Geschäftsleiter von LuzernPlus haben Sie die Entwicklungen in Emmen beobachtet und mitgestaltet. Was hat sich verändert?

Emmen ist ein tolles Beispiel für Vorwärtsgehen. Beispiele dafür sind die Viscosistadt, der Seetalplatz oder das Feldbreitequartier. Vor allem mit dem entstehenden Stadtteil um den Seetalplatz wird die Gemeinde immer moderner und urbaner. Insgesamt erlebte ich Emmen stets als eine Gemeinde, die bereit ist, neue Wege zu gehen und die sich voll und ganz in die Vorwärtsstrategie eingibt.

Was waren die wichtigsten Emmer Projekte die sie begleitet haben?

Sehr wichtig war die Begleitung der Verkehrsfragen in Emmen. Dafür haben wir mit dem Kanton, der Gemeinde Emmen sowie mit der Stadt Luzern zusammengearbeitet. Ausserdem hat Emmen als zweitgrösste Luzerner Gemeinde grosses, politisches Gewicht und ist als eine der fünf Kernagglomerationsgemeinden ein wichtiger Player in der Zusammenarbeit.

Welche Rolle spielt die Zusammenarbeit unter den Gemeinden?

Eine grosse. Denn durch das starke Wachstum der Region rücken die Räume immer näher zusammen. Diese sind inzwischen so eng verbunden, dass eine Zusammenarbeit insbesondere zu den Themen Mobilität, Stadtplanung oder Energie unumgänglich ist. Ein weiterer Faktor ist der Kostendruck in den Gemeinden. Indem man zusammen arbeitet, können Doppelspurigkeiten vermieden werden. Das ist immer unser Ziel.

Sie haben die Gebietsmanagements LuzernSüd/Ost/Nord initiiert. Was hat Sie dazu inspiriert?

Der Punkt bei den Gebietsmanagements ist, dass man die funktionalen Räume gemeinsam über die Gemeindegrenze hinweg plant. Dafür ist es wichtig, dass jemand vermittelnd wirkt, der nicht direkt bei einer Verwaltung angestellt ist. Hier kommt LuzernPlus ins Spiel. Als neutrale Stelle können wir die Gemeinden zusammenführen und Investoren und Arealbesitzer ansprechen. Dabei liegt die grösste Herausforderung darin, Gemeinden dazu zu bewegen, über ihre Gemeindegrenzen hinweg zu denken. Weil wir so nahe zusammen sind, kommen wir nicht darum herum zusammenzuarbeiten.

Für diese Arbeit wurde Luzern Plus mit dem Schweizerischen Award für Standortmanagement ausgezeichnet.

Ja, es scheint als hätten wir unsere Arbeit nicht so schlecht gemacht (lacht).

Gemeinden stehen auch in Konkurrenz zueinander. Gleichzeitig nimmt die Zusammenarbeit zu. Wie kann eine Gemeinde mit dieser zwiespältigen Situation umgehen?

Jede Gemeinde hat ihre Stärken, darauf muss sie sich fokussieren. Ich erlebe es aber nicht so, dass gegeneinander gearbeitet wird. Die Konkurrenz spielt eher national als regional eine Rolle, also beispielsweise unter Kantonen oder grossen Städten mit ihren Agglomerationen. Wir sind überzeugt, dass Gemeinden gemeinsam stärker sind und mehr politisches Gewicht einbringen können.

Welche Herausforderungen kommen auf die Gemeinden zu?

Durch die nach wie vor grosse Bautätigkeit in der Region wird das Thema Mobilität auch in Zukunft die grosse Herausforderung sein. Ausserdem bedingen mehr Menschen auch mehr Infrastrukturen, was wiederum Kosten auslöst.

Auch Emmen wächst. Wie könnte die Zukunft der Gemeinde aussehen?

Die grosse Stärke von Emmen liegt darin, dass die Gemeinde immer städtischer und attraktiver wird. Der urbane Touch der Viscosistadt und die gesamte Entwicklung rund um den Seetalplatz oder auch die schönen Bauten der Feldbreite zeigen diesen Trend. Dieser wird sich in Zukunft noch verstärken.

Kurt Sidler

Seit 2010 und somit kurz nach der Gründung des Regionalen Entwicklungsträgers LuzernPlus ist Kurt Sidler dessen Geschäftsführer. Er vernetzte die Interessen der Gemeinden untereinander, mit dem Kanton und anderen Verbänden. Das Agglomerationsprogramm Luzern, Verkehrskonzepte, Siedlungsleitbild, Teilrichtpläne Energie und der Gebietsmanagementaufbau sind Eckpfeiler seiner vielseitigen Tätigkeit. Seine Nachfolge tritt Armin Camenzind per 1. Januar 2018 an. Er war davor als Kommandant der ZSO Emme tätig.

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