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Luzerner Stadtrat zu Airbnb: Rückschlag für nachhaltigen Tourismus

Keystone-SDA
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Luzern,

Der Luzerner Stadtrat bedauert den überraschenden Entscheid des Stimmvolks, die Kurzzeitvermietung auf 90 Tage zu beschränken. Angebote wie Airbnb würden einen längeren Verbleib von Gästen ermöglichen und einen nachhaltigen Tourismus fördern.

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Die Airbnb-App auf dem Touchscreen eines Handys. (Symbolbild) - Keystone

Doch offenbar sei der Gegenvorschlag, der mit Kontingenten einen gewissen Anteil an Kurzzeitvermietungen zulassen wollte, von den Stimmberechtigten als zu wenig streng wahrgenommen worden.

«Man will ein Verbot», sagte die Stadtluzerner Baudirektorin Manuela Jost (GLP) am Sonntag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Sie führe dies auf die momentane Sorge wegen des knappen Wohnraums in der Stadt zurück. Die aktuell besonders tiefe Leerwohnungsziffer von unter 1 Prozent dürfte Ausschlag gegeben haben für den Erfolg der Initiative. «Die Wohnungsknappheit wird höher gewichtet als das touristische Angebot», sagte Jost.

Der Stadtrat werde nun innerhalb eines Jahres einen Vorschlag zur Umsetzung der Initiative machen. Dabei werde man auch die Frage der Bestandesgarantie prüfen müssen. Die Initiative will keine Übergangsfrist, der abgelehnte Gegenvorschlag hatte aufgrund eines Rechtsgutachtens eine solche vorgesehen.

Die Stadtluzerner SP hielt in einer Reaktion auf das Abstimmungsergebnis fest, die Menschen hätten sich zur Wehr gesetzt gegen steigende Mieten und knappes Wohnangebot. Die Initiative ebne den Weg für eine griffige Regulierung von kommerziellen Kurzzeitvermietungen und zur Rückkehr zum Ursprung der Sharing Economy.

Der Entscheid habe «schweizweite Signalwirkung». SP-Co-Präsident Cédric Wermuth bezeichnete das Abstimmungsergebnis auf Twitter als «fantastischen Sieg gegen die Immobilienlobby und das Kapital».

Als «zu heftig» bezeichnete Dominic Hess, CEO der Vermietungsplattform Hitrental auf Anfrage die Initiative. Das Unternehmen bietet in Luzern 102 Apartments an. Darunter seien allerdings auch viele Business-Apartments, die «der Markt brauche». Je nach Umsetzung der Initiative müsse man stärker darauf setzen. Allenfalls prüfe man auch rechtliche Schritte.

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