Die Finanzdirektoren der Kantone lehnen die 99-Prozent-Initiative der Juso ab. Diese verlangt, dass Reiche höher besteuert werden.
Juso 99-Prozent-Initiative
Schachteln mit den Unterschriften stehen bereit, bei der Einreichung der 99-Prozent-Initiative der Juso. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Finanzdirektoren der Kantone lehnen die 99-Prozent-Initiative der Juso ab.
  • Diese verlangt eine stärkere Besteuerung der Reichen.
  • Die Initiative verschlechtere für die Kantone aber die steuerliche Attraktivität.

Die Finanzdirektoren der Kantone lehnen die sogenannte 99-Prozent-Initiative der Jungsozialisten (Juos) für höhere Steuern für Reiche ab. Diese verschlechtere für die Kantone die steuerliche Attraktivität, greife in die Steuerhoheit ein und schränke die finanzielle Autonomie ein.

Laut der Plenarversammlung der Konferenz der kantonalen Finanzdirektorinnen und Finanzdirektoren (FDK) könnten die Bestimmungen schädliche Folgen für die Kantonsfinanzen haben. Dies teilte das Gremium am Dienstag mit.

Die Volksinitiative «Löhne entlasten, Kapital gerecht besteuern» wurde im Jahr 2017 lanciert. Sie verlangt, dass das reichste Prozent der Bevölkerung bei den Kapitaleinnahmen wie Zinsen und Dividenden anderthalb Mal so stark besteuert wird wie Arbeitseinkommen. Dabei würde ein Freibetrag gelten.

Bundesrat empfiehlt Ablehnung ohne Gegenvorschlag

Die Juso stellen sich eine Grenze von etwa 100'000 Franken pro Jahr vor. Mit den zusätzlichen Einnahmen wollen die Juso mittlere und tiefe Löhne entlasten und die soziale Wohlfahrt stärken.

99-Prozent-Initiative
Kapitaleinkommen sollen stärker besteuert werden: Juso bei der Einreichung der Initiative im April. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/PETER KLAUNZER

Der Bundesrat empfiehlt, die Initiative ohne Gegenvorschlag abzulehnen. Die möglichen finanziellen Folgen der Initiative sind unklar. Der Bundesrat erklärte, diese könnten nicht geschätzt werden.

Einerseits fehle dafür die Datengrundlage. Anderseits liesse sich die Ausgestaltung einer allfälligen Umsetzung der Initiative und die Verhaltensanpassungen der Wirtschaftsakteure nicht abschätzen.

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