Am 21. März 2024 diskutiert der Thuner Stadtrat über die Umgebungsgestaltung des Restaurants Freienhof. Wirklich zufrieden damit scheint keine Partei.
Umgebungsgestaltung Restaurant Freienhof
Die Thuner Parteien sind sich relativ einig, dass die Umgebungsgestaltung des Restaurants Freienhof nicht wirklich gelungen ist. - zVg

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Umgebungsgestaltung des Restaurants Freienhof in Thun kommt nicht überall gut an.
  • Thomas Hiltpold (Grüne) hat diesbezüglich sogar ein Postulat an den Gemeinderat gestellt.
  • SP, Grüne, Die Mitte und SVP zeigen sich eher mässig von der Umsetzung überzeugt.
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Die neue Umgebungsgestaltung des Restaurants Freienhof in Thun ist umstritten. Thomas Hiltpold (Grüne) stellte dazu sogar eine Interpellation an den Gemeinderat. Darin wird die Neugestaltung als Wandel von einer «vielfältig gewachsenen grünen Stadtoase» zu einem «asphaltdominierten Vorplatz mit Garageneinfahrt» bezeichnet.

Der Gemeinderat weist die Kritik teilweise von sich. Zwar stimmt er zu, dass Grünstrukturen weichen mussten und die Aussenräume aktuell unattraktiv wirken. Er weist aber darauf hin, dass «Grünstrukturen Zeit brauchen, um ihre volle Wirkung zu entfalten». Der Vorbereich des Freienhofs sei aber schon immer von der Einstellhalle und Garageneinfahrt geprägt gewesen.

Nau.ch hat bei den Thuner Lokalparteien nachgefragt, was Sie von der Umsetzung der Umgebungsgestaltung des Freienhofs halten.

Thomas Hiltpold (Grüne): Dominierender seelenloser Asphalt

Thomas Hiltpold Grüne
Thomas Hiltpold ist für die Grünen Thuner Stadtrat sowie Berner Grossrat. - zVg

«Dieser für Thun so wichtige und zentrale Platz hat seinen Charakter als grüner Erholungsraum leider verloren – stattdessen dominieren nun seelenloser Asphalt und Beton. Die Aussenraumgestaltung hat alle Aspekte von Biodiversität, Aufenthaltsqualität und Stadtklima vermissen lassen.»

Auf die Frage, ob politische Schritte geplant seien, um für mehr Grün zu sorgen, gibt er sich wenig optimistisch: «Es bleibt nur noch übrig, die Verantwortungsträger in der Freienhof AG an ihre früheren vollmundigen Versprechen, nämlich einen schöneren Garten als zuvor zu schaffen, zu erinnern und den Gemeinderat aufzufordern, seinen Einfluss zur Optimierung der Aussenraumgestaltung geltend zu machen.»

Alois Studerus (Die Mitte) spricht von katastrophaler Umsetzung

Alois Studerus Die Mitte
Alois Studerus, Thuner Mitte-Stadtrat. - zVg

«Die Umsetzung ist katastrophal erfolgt. Der Platz strahlt so keinen Charme aus, eine Chance ist verpasst. Die Bäume wachsen zwar noch und aktuell fehlen auch die Blätter, aber der Platz ist wahrlich kein Meisterstück. Die Überbauung ist vom Regierungsstatthalteramt bewilligt – rechtlich wird das wohl schwierig sein, etwas dagegen zu unternehmen.»

Nina Siegenthaler (SP) zeigt sich erstaunt über die Umsetzung

Nina Siegenthaler SP
Nina Siegenthaler ist Thuner SP-Stadträtin. - zVg

«Ausgehend vom ursprünglichen Baugesuch sind auch wir von der SP erstaunt über die Umsetzung des Projekts. Die Gestaltung des Vorplatzes wurde anders dargestellt und wird sie auch nach wie vor auf der Website des Hotels.»

Die SP setze sich für die Entsiegelung versiegelter Flächen ein, damit das Klima in heissen Sommermonaten erträglicher wird. Dementsprechend erfüllen die asphaltierten Flächen rund um den Freienhof nicht ihre Vorstellung einer klimaangepassten Stadtentwicklung. Der politische Spielraum sei aber eng, möglicherweise lasse sich aber im direkten Gespräch mit den Verantwortlichen etwas mehr Grün erreichen.

Peter Aegerter (SVP): Definitive Beurteilung zum heutigen Zeitpunkt nicht möglich

Peter Aegerter SVP
Peter Aegerter ist Fraktionspräsident der SVP im Thuner Stadtrat. - zVg

Etwas weniger tragisch sieht das Ganze Peter Aegerter (SVP): «Es ist richtig, dass die Wahrnehmung der ehemaligen ‹Stadtoase› heute eine andere ist als vor der Umsetzung der baulichen Massnahmen beim Freienhof. Grünflächen und Anpflanzungen – insbesondere von Sträuchern und Bäumen – benötigen in ihrer Entwicklung Zeit. Eine definitive Beurteilung der neuen Situation ist zum heutigen Zeitpunkt für mich nicht möglich.»

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