Die Stadt Zürich entscheidet am 3. März über die Mythenpark-Initiative. Im Interview spricht Andreas Durisch (IG Seepärke) über die Initiative.
Andreas Durisch Mythenpark
Andreas Durisch ist Gründungsmitglied der IG Seepärke. - zVg

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Mythenpark-Initiative will einen Park von Mythenquai bis General-Guisan-Quai schaffen.
  • Der Gemeinde- und Stadtrat lehnen dies ab, die Bevölkerung stimmt am 3. März darüber ab.
  • Laut Andreas Durisch (IG Seepärke) sei der Mythenpark «eine einmalige Chance für Zürich».
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In der Stadt Zürich kommt es am 3. März zur Abstimmung über die Mythenpark-Initiative. Durch diese würde der Bereich vom Strandbad Mythenquai bis zum General-Guisan-Quai zu einem öffentlichen Park umgebaut werden. Laut Stadtrat sei dies nur mit einem 700 Meter langen Tunnel möglich.

Dieser Aussage widerspricht das Initiativ-Komitee: «Niemand will hier einen teuren Tunnel.» Andreas Durisch ist Gründungsmitglied der IG Seepärke, welche die Initiative ins Leben gerufen hat. Im Interview erklärt er, welchen Gewinn der Park für Zürich bringt und wieso eine Lösung ohne Tunnel machbar ist.

Nau.ch: Weshalb braucht es die Mythenpark-Initiative?

Andreas Durisch: Der Mythenpark ist eine einmalige Chance für Zürich, am linken Seeufer einen wunderbaren Park vom Strandbad Mythenquai bis zum General-Guisan-Quai zu bekommen. Bei der fortschreitenden Verdichtung der Stadt braucht es grosszügige Erholungsräume und Bäume fürs Klima, um die Lebensqualität von Zürich zu erhalten.

Mythenpark Vision
So könnte der Mythenpark einst aussehen. - IG Seepärke

«Fast schon absurd, dass der Stadtrat die Tunnelvariante vorgeschlagen hat»

Nau.ch: Laut Stadt- und Gemeinderat wurden zwanzig Ansätze untersucht, wovon sich nur die 255 Millionen Franken teure Tunnelvariante als geeignet herausstellte. Weshalb widersprechen Sie dieser Aussage?

Durisch: Es ist fast schon absurd, dass der Stadtrat die Tunnelvariante vorgeschlagen hat. Niemand will hier einen teuren Tunnel. Unabhängig voneinander haben zwei Verkehrsexperten bestätigt, dass eine Lösung ohne Tunnel machbar ist.

Es braucht aktuelle Verkehrszahlen und praktische Versuchsanordnungen. Und das Gespräch mit dem Kanton für Lösungsansätze. Das alles hat die Stadt bisher nicht gemacht.

Nau.ch: Sie schlagen vor, den Verkehr des wegfallenden Mythenquais neu auf die Alfred-Escher-Strasse zu verlegen. Wird diese Variante nicht zu massiven Staus führen?

Durisch: Die abgeänderte Verkehrsführung während der Sanierung des Mythenquais über die Alfred-Escher-Strasse hat nicht zu grossen Problemen geführt. Auf der Höhe des Strandbads fliesst heute schon der ganze Verkehr aus Mythenquai und Alfred-Escher-Strasse zusammen.

Mythenpark Verkehrsführung
Die neue Verkehrsführung beim Mythenpark: Der Teilbereich Mythenquai wird aufgehoben ...
Mythenpark Verkehrsführung
... und über die Alfred-Escher-Strasse umgeleitet.

Nau.ch: Können zum jetzigen Zeitpunkt Schätzungen zu den entstehenden Kosten bei einem Ja abgegeben werden?

Durisch: Ein Ja verursacht noch keine Kosten. Es ist ein Auftrag der Bevölkerung an die Stadt, die Umsetzung der Idee Mythenpark ohne Tunnel noch einmal genau zu prüfen. Es geht nämlich, wenn der politische Wille da ist.

Stimmen Sie dem Anliegen der Mythenpark-Initiative zu?

Nau.ch: Von Ihnen wurde auch die Volksinitiative «Seerestaurant» lanciert. Welche Forderungen beinhaltet diese und welches sind dort die nächsten anstehenden Schritte?

Durisch: Es soll im Bereich Bürkliplatz direkt am Ufer ein Seerestaurant geben, quasi als erholsamer Verbindungsort zwischen den Parkanlagen am linken und am rechten Seeufer. Der Ball liegt derzeit beim Stadtrat.

Zur Person: Andreas Durisch (69) ist Gründungsmitglied der IG Seepärke. Er ist Unternehmensberater und wohnt in Zürich.

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