In Zürich tobt der Wahlkampf – wie am zuplakatierten Stadtbild unschwer zu erkennen ist. SP-Gemeinderätin Marion Schmid stört dabei die Passivität der Migros.
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Die Filiale der Migros am Albisriederplatz in Zürich. - Google

Das Wichtigste in Kürze

  • Zürcher Kandidierende machen mit ihren Wahlplakaten auch vor der Migros nicht halt.
  • SP-Gemeinderätin Marion Schmid beschwert sich deshalb bei der Genossenschaft.
  • Diese sagt, politische Werbung sei untersagt – unternimmt allerdings nichts dagegen.
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Wer aktuell durch Zürich läuft – und nicht gerade auf sein Smartphone blickt – sieht sie überall: die Kandidatinnen und Kandidaten für Kanton- und Regierungsrat. Für mehrere Hunderttausend Franken lassen sie die Region zuplakatieren.

Migros Wahlen Zürich
Verschiedene Wahlplakate für die kommenden Kanton- und Regierungsratswahlen in Zürich.
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Verschiedene Wahlplakate für die kommenden Kanton- und Regierungsratswahlen in Zürich.
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Verschiedene Wahlplakate für die kommenden Kanton- und Regierungsratswahlen in Zürich.

Doch nicht überall sind die Wahlplakate willkommen. Die Migros etwa will die freundlich lachenden Gesichter nicht an den Wänden ihrer Filialen klebend. Gabriela Ursprung, Mediensprecherin der Zürcher Genossenschaft, erklärt die Regeln: «Die Informationswände in unseren Filialen sollen Raum für Kundeninserate und nicht für politische Werbung bieten.»

Auch Marion Schmid ist der Meinung, dass politische Werbung in den Filialen des orangen Riesen nichts zu suchen haben. «Bei einer Genossenschaft mit 2,3 Millionen Mitglieder gehe ich davon aus, dass sie grundsätzlich politisch neutral sind. Ausser in ganz spezifischen Fragen, wo sie sich aber dann auch offiziell positionieren.»

SP Zürich Migros
Marion Schmid, SP-Gemeinderätin und Kantonrats-Kandidatin aus Zürich ist Genossenschafterin der Migros. - SP Zürich

Die Co-Präsidentin der Kreispartei der SP stört sich an den beiden Affichen der GLP und FDP in der Albisriederplatz-Filiale. Als Genossenschafterin – die selbst für den Kantonsrat kandidiert – finde sie dies einfach nicht richtig.

Die Migros scheint der Durchsetzung dieser Regel allerdings keine hohe Priorität beizumessen. Sprecherin Gabriela Ursprung erklärt: «Im Zuge von regelmässigen Rundgängen kontrollieren unsere Mitarbeitenden die von Kundinnen und Kunden angebrachten Anzeigen und Plakate.»

Stört Sie politische Werbung in der Migros?

Wie regelmässig diese Rundgänge stattfinden, ist nicht klar. Am Donnerstagmorgen kleben Isabel Garcia (GLP) und Nicolas Zahn (FDP) jedenfalls weiterhin an der Wand. Und Marion Schmid wartet ebenfalls seit Montag auf eine Antwort der Migros.

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