Bündner Schneekanonen-Pionier Leo Jeker ist verstorben

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Chur,

Der Savogniner Schneekanonenpionier und alt BDP-Grossrat Leo Jeker ist tot. Er verstarb letzten Sonntag nach längerer Krankheit im Alter von 82 Jahren.

Leo Jeker
Leo Jeker (links im Bild), Schneekanonenpionier aus Savognin und alt BDP-Grossrat, ist am vergangenen Sonntag im Alter von 82 Jahren nach längerer Krankheit gestorben. - keystone

Der Savogniner Schneekanonenpionier und alt BDP-Grossrat Leo Jeker ist tot. Er verstarb letzten Sonntag nach längerer Krankheit im Alter von 82 Jahren.

Jeker wurde vor Jahrzehnten über Graubünden hinaus bekannt als Vorreiter bei der künstlichen Beschneiung von Skipisten, die er in «seinem» Skigebiet Savognin visionär vorantrieb. «Spuren im Schnee sind vergänglich, doch seine Pionierarbeit für die Beschneiung prägt uns ewig», würdigte der Branchenverband Bündner Bergbahnen Jekers Schaffen am Donnerstag in einer Todesanzeige in der «Südostschweiz».

Erstmals in Kontakt gekommen ist Jeker mit den Bergbahnen in Savognin 1962 als KV-Lehrling eines Anwaltsbüros in Landquart bei deren Gründung. Kurze Zeit darauf heuerte er bei der Bergbahn an und arbeitete sich hoch bis zum Direktor und Aktionär. Er blieb der Bergbahn fünf Jahrzehnte lang treu.

Vorreiter trotz Widerstände

Eine markante Neuerung stellte 1978 der Bau der damals europaweit grössten Beschneiungsanlage dar. Umweltschützer liefen Sturm, von anderen Schweizer Bergbahn-Bossen wurde Jeker belächelt. Im Ausland weckten die Schneekanonen aber Interesse. Sie wurden bis nach Japan bekannt. Heute wird künstliche Beschneiung von Skigebieten als unverzichtbar angesehen.

Jeker sorgte dafür, dass Savognin die Nase immer wieder vorn hatte. Als erstes Skigebiet der Schweiz mit automatischer Billettkontrolle etwa und als erstes bargeldloses Gebiet des Landes. Sein selbst erfundener Slogan «Mein Ziel – Savognin» prangte als Aufkleber in den 1970er-Jahren gefühlt auf jedem zweiten Auto der Schweiz.

Einflussreicher Politiker und Unternehmer

Der Schneekanonen-Pionier, der in Graubünden auch ein bekannter Politiker, Grossrat und Standespräsident war, hat sein Lebenswerk später verkauft. Neue österreichische Besitzer sicherten zu, mehr in die Bergbahnen zu investieren, als es diese aus eigener Kraft konnten.

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