Stadt Basel

Basler Bruderholzspital will keine Philippinen-Pfleger mehr

Andrea Schüpbach
Andrea Schüpbach

Basel,

Das Kantonsspital Baselland beendet das Projekt mit philippinischen Pflegekräften nach 18 Monaten. Die sprachlichen Hürden waren grösser als erwartet.

Kantonsspital Baselland
Eine philippinische Pflegerin kümmert sich um eine Patientin im Bruderholzspital. Mittlerweile ist sie wie ihre Landsleute wieder abgereist. - SRF

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Basler Bruderholzspital beendet das Pilotprojekt mit Pflegenden aus den Philippinen.
  • Nach 18 Monaten fällt das Fazit ernüchternd aus.
  • Der Aufwand und die sprachlichen Hürden waren grösser als erwartet.

Nach 18 Monaten ist Schluss: Das Kantonsspital Baselland beendet den Einsatz von philippinischen Pflegekräften für immer, wie «SRF» berichtet.

Das Projekt startete im Frühjahr 2024 mit sieben Pflegern. Dank eines bilateralen Stagiaires-Abkommens zwischen der Schweiz und den Philippinen durften junge Fachkräfte Auslandserfahrung sammeln.

Ist es dir wichtig, dass Pflegende Schweizerdeutsch sprechen und verstehen können?

Beim Bruderholzspital erhoffte man sich, das eigene Personal entlasten und dem Fachkräftemangel entgegenwirken zu können. Das Gegenteil tritt ein.

«Wir haben gemerkt, dass dieses Modell weder tragfähig noch wirtschaftlich ist», sagt der Projektverantwortliche Cornelius-Monroe Huber.

Der Aufwand für sieben Mitarbeitende sei zu gross gewesen. Die sprachlichen Hürden wurden unterschätzt. Trotz B2-Zertifikat verstanden die asiatischen Pfleger bis zuletzt zu schlecht Schweizerdeutsch. «Das reicht nicht», sagt Huber.

Schon nach der Probezeit wurden drei Pflegende wieder nach Hause geschickt. Nun müssen auch die vier verbliebenen Pflegekräfte zurück in die Philippinen.

Philippinen-Pfleger wären gerne geblieben

Einer von ihnen ist Edmund Motejo. «Es war eine Achterbahnfahrt. Wir haben unser Bestes gegeben, und ich glaube, die Patienten und Mitarbeitenden waren zufrieden mit uns.»

Bruderholzspital
Edmund Montejo (hinten links) und die restlichen Pfleger aus den Philippinen wären gerne in der Schweiz geblieben. - SRF

Die Pflegekräfte wären gerne geblieben. Möglich wäre dies nur mit einer Drittstaatenbewilligung gewesen – das Basler Spital verzichtet darauf. Einige wollen nun in anderen europäischen Ländern eine Stelle finden.

Kritik: Schweiz nimmt Philippinen Fachkräfte weg

Bereits als das Projekt lanciert wurde, gab es kritische Stimmen. Sieben Pflegende seien bezüglich Fachkräftemangel nur ein Tropfen auf den heissen Stein. Zudem verlagere man das Problem nur, stehle anderen, ärmeren Ländern die Fachkräfte, hiess es etwa.

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Kommentare

User #3390 (nicht angemeldet)

Der Schweizer hat sogar im benachbarten Ausland er müsse Schweizerdeutsch sprechen und alle haben ihn zu verstehen! Hochdeutsch SOLLTE jeder Schweizer:in sprechen können, dann würden die ausländischen Kräfte (Deutschland, Skandinavien, Holland ect) sie auch verstehen! Geduld und Wertschätzung machen sich immer bezahlt!

User #6386 (nicht angemeldet)

KSBL ist ohnehin arm. Sie können nicht einmal die Gehälter ihrer eigenen Mitarbeiter erhöhen oder sie überhaupt gut führen. Jede Woche kündigen viele Mitarbeiter bei KSBL. Sie haben diese philippinischen Krankenschwestern entlassen, weil sie kein zusätzliches Geld ausgeben wollen, da Krankenhäuser durch den Pflegedienst weniger verdienen. Es ist nicht verwunderlich, dass sie deren Beschäftigung einschränken. Alles ist nur Geschäft. Sie wollen die Publicity, die mit der Dokumentation einhergeht.

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