Der Wahlkampf in Bern nimmt Fahrt auf. Gestern gab die SP die Nomination von Nationalrat Matthias Aebischer bekannt – damit geraten alle Parteien unter Druck.
Matthias Aebischer
Nun ist es klar: Die SP nominiert Nationalrat Matthias Aebischer für die Berner Gemeinderatswahlen. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Am 24. November 2024 finden die Berner Gemeinderatswahlen statt.
  • Wer schafft es in die Exekutive?
  • Mit Nationalrat Matthias Aebischer deckte die SP gestern die Karten auf.
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Lange war unklar, wen die Parteien für den Berner Gemeinderat ins Rennen schicken. Nun wird das Kandidatenfeld immer klarer – und die Spannung steigt.

Die Gerüchte haben sich bewahrheitet: Matthias Aebischer wurde gestern von der SP als Ersatz von Noch-Gemeinderat Michael Aebersold empfohlen. Der Nationalrat wird gemeinsam mit der bisherigen Marieke Kruit den Versuch starten, die beiden SP-Sitze zu verteidigen.

Offen ist, ob beide gar Ambitionen auf das Stadtpräsidium haben.

Matthias Aebischer
Die SP schickt Nationalrat Matthias Aebischer ins Rennen um den Gemeinderat – offen ist, ob er gar das Stadtpräsidium angreift.
Melanie Mettler
Die GLP legt bis anhin ihre Karten noch nicht offen. Doch Nationalrätin Melanie Mettler gilt als mögliche Kandidatin.
Marianne Schild
Auch Marianne Schild (GLP) steht im Gespräch – sie trat bereits bei den Wahlen im Jahr 2020 an.
Béatrice Wertli
Mit Béatrice Wertli plant die Mitte, den Sitz von Reto Nause zu verteidigen.
Ursina Anderegg
Falls Nationalrätin Aline Trede aufgrund ihrer nationalen Ambitionen auf die Kandidatur verzichtet, sollte für das Grüne Bündnis Co-Präsidentin Ursina Anderegg ins Rennen geschickt werden.

Der amtierende «Stapi» Alec von Graffenried (GFL) zeigt sich bereits jetzt nervös. Gegenüber dem «BärnerBär» gibt dieser zu: «Auf die Wahlen selbst freue ich mich weniger, aber sie gehören halt dazu.»

Neue Einigkeit des bürgerlichen Lagers

Ebenfalls klar ist seit dieser Woche: Das bürgerliche Lager will mit einer breiten Allianz vereint gegen die links-grüne Übermacht im Gemeinderat vorgehen.

Im Gegensatz zu den letzten Wahlen soll eine Listenverbindung von GLP bis SVP entstehen.

Damit stehen die Chancen gut, dass die bürgerlichen Parteien neu zwei der fünf Sitze belegen könnten. Bisher war deren einziger Vertreter der zurücktretende Polizeidirektor Reto Nause (Mitte).

Schafft die bürgerliche Allianz den Gewinn eines zweiten Sitzes?

Doch dieser Plan bringt der GLP eine heftige interne Debatte. Am 30. Januar müssen die Parteimitglieder an einer Versammlung entscheiden, ob sie diese bürgerliche Allianz für gut befinden. Besonders die SVP könnte ihnen ein Dorn im Auge sein.

«Mit niemandem ins Bett»

Gegenüber dem Berner Online-Medium «Hauptstadt» besänftigt GLP-Präsident Michael Hoekstra die Kritisierenden: «Wir legen uns mit niemandem ins Bett. Wir haben eher eine Wohngemeinschaft gegründet, in der jede Partei ihr eigenes Zimmer hat.»

Mit wem die GLP antritt, ist noch offen. Interessiert sind Nationalrätin Melanie Mettler und Grossrätin Marianne Schild. Abgesagt hat bereits Nationalrätin Kathrin Bertschy.

Bei der Mitte tritt Beatrice Wertli an. Noch nicht bestimmt sind die Kandidaturen von EVP, FDP und SVP. Bei letzterer dürfte Janosch Weyermann antreten. Er gilt als gemässigter als Nationalrat Erich Hess.

Verzichtet Aline Trede?

Am nächsten Dienstag wird das Grüne Bündnis die Kandidatur für die Nachfolge von Franziska Teuscher bestimmen.

Falls Nationalrätin Aline Trede aufgrund ihrer nationalen Ambitionen verzichtet, dürfte GB-Co-Präsidentin Ursina Anderegg das Rennen machen.

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