Janosch Weyermann (SVP) äussert sich in einem Gastbeitrag zu den Aussagen von Prof. Thomas Stocker. Er ist mit diesen nicht einverstanden und wittert Heuchelei.
Janosch Weyermann SVP
Janosch Weyermann, Stadtrat der SVP Bern. - zVg

Das Wichtigste in Kürze

  • Kürzlich sorgte ein Interview von Prof. Thomas Stocker für Aufsehen.
  • Er lobte die Klimakleber dort für ihren stillen Protest.
  • Für Janosch Weyermann sind dies nichts anderes als heuchlerische Aussagen.
  • Der Berner SVP-Politiker äussert sich darum in einem Gastbeitrag.
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Der bei der Universität Bern angestellte Klima- und Umweltphysiker Prof. Thomas Stocker, legte kürzlich in einem Interview seine Sympathien für die Klimakleber sowie deren Aktionen offen und lobte sie gar für ihren «stillen Protest».

Es erscheint dabei schon fast skurril, wenn ein mit Steuergeldern bezahlter Professor sich öffentlich für eine derart kontroverse und zudem illegale Aktion starkmacht, welche regelmässig einfache Bürgerinnen und Bürger in ihrem Berufsalltag schikaniert.

Klimakleber
Der Umweltphysiker Thomas Stocker hat Sympathien für die Klimakleber. - Keystone

Sympathien scheinen nicht ganz zu Ende gedacht zu sein

Der Professor scheint seine Sympathien für die Klimakleber jedoch nicht ganz zu Ende gedacht zu haben. Auch die Forderungen und Aktionen der Klimakleber scheinen ihm nicht geläufig zu sein.

Denn erst vor einigen Tagen hatten Klimakleber die Rollfelder der deutschen Flughäfen Hamburg und Düsseldorf blockiert, indem sie sich auf den Boden geklebt hatten. Dabei hätte eine solche Flughafenblockade auch den Professor treffen können.

Wirft man nämlich einen Blick in seinen Lebenslauf oder auf die Internetseite der Universität Bern, stellt man sehr schnell fest, dass er dem Flugzeug als Transportmittel nicht ganz abgeneigt zu sein scheint.

In seinem Lebenslauf sind nämlich unter anderem frühere Anstellungen im 12'000 Kilometer entfernten Hawaii sowie im nordamerikanischen Colorado aufgeführt. Auch von einer kürzlich stattgefundenen Forschungsreise über Singapur und Neuseeland bis in die Antarktis wird stolz berichtet.

Heuchlerisches Verhalten scheint zum guten Ton zu gehören

Allesamt Destinationen die ein normaler Bürger höchstens aus dem Fernseher kennt. Aber im Namen der Forschung und des Klimas wird man wohl ein Auge zudrücken, oder etwa nicht?

Es scheint ja mittlerweile fast schon zum guten Ton zu gehören, anderen Leuten die eigene Doktrin aufzwingen zu wollen und ihnen ein schlechtes Gewissen zu machen, selber aber dann genau das Gegenteil davon zu tun.

Bestes Beispiel dafür ist der Schweizer Klimakleber Max Voegtli, der vor kurzem von Zürich über Paris nach Mexiko flog, um sich dort von den Strapazen seines Alltags als Klimakleber zu erholen.

Max Voegtli
Max Voegtli (sitzend) ist Klima-Aktivist und flog dennoch nach Mexiko in die Ferien. - zVg

Belehrendes und fast schon sektenhaft wirkendes Lobbying

Im gleichen Interview diskreditierte der Professor zudem noch SVP-Bundesrat und Energieminister Albert Rösti, weil dieser ein gemeinsames Gespräch über die Forschungsarbeit des Klimaprofessors öffentlich gemacht hatte und dessen wohl etwas radikalen Forderungen bis jetzt noch nicht nachgekommen ist.

Man darf sich schon fragen, weshalb die Schweizer Stimmbürger nicht erfahren dürfen, wer unsere Bundesrätinnen und Bundesräte mit Lobbying zu beeinflussen versucht?

Es mag sein, dass Albert Röstis Vorgängerin Simonetta Sommaruga nach jedem Gespräch mit dem Klimaforscher gleich in Panik verfallen ist und einige schlaflose Nächte hatte. Das würde jedenfalls ihre stets einseitige Haltung in Energie- und Klimafragen erklären.

Albert Rösti
Albert Rösti bei der SVP-Delegiertenversammlung. - keystone

Zum Glück verfängt dieses belehrende und fast schon sektenhaft wirkende Lobbying bei Bundesrat Albert Rösti nicht. Bleibt zu hoffen, dass er seiner Linie treu bleibt und sich auch künftig nicht von heuchlerischen Klima-Lobbyisten beirren lässt.

Zur Person

Janosch Weyermann ist 1995 geboren und arbeitet, nebst seiner Tätigkeit als Berner Stadtrat, als Tourismusfachmann. Er wohnt in Bern.

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