Nach den ersten Test im Labor luden die SBB zu einer nächtlichen Testfahrt von Bern nach Olten und wieder zurück. Ziel: Der Autopilot soll künftig den Lokführer unterstützen.
Bahnstrecke Bern - Olten ferngesteuert mit Autopilot. - Nau
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die SBB testete letzte Nacht den Autopilot.
  • Züge können automatisch beschleunigen und bremsen.
  • Der Lokführer soll deswegen aber nicht hinfällig werden.

In Zeiten der Digitalisierung schlafen auch die SBB nicht. Die Bundesbahnen haben in der Nacht zur Testfahrt ihrer neuen Assistenzsysteme für Lokführer (oder anders formuliert: ihres neuen Autopiloten) eingeladen. Dieser ermöglicht es, Züge automatisch zu bremsen und zu beschleunigen.

Für die gestrige Testfahrt von Bern nach Olten und wieder retour bedeutet dies, dass der Zug aus der Betriebszentrale in Olten ferngesteuert wird.

Lokführer unterstützen und nicht ersetzen

Punktuell am Perron zu halten wird für den Autopiloten aber nicht möglich sein. Dafür braucht es nach wie vor den Lokführer. Zudem ist die automatisierte Fahrweise auch nur auf den Neubaustrecken durchführbar.

Andreas Meyer, CEO der SBB, betont denn auch, dass er sich einen lokführerlosen Betrieb nicht vorstellen könne (siehe Video unten). Der Autopilot solle die Lokführer dereinst nicht ablösen, sondern unterstützen.

Interview mit SBB-CEO Meyer. - Nau

Mehr Kapazität aus bestehender Infrastruktur

Ziel der Bundesbahnen ist es, aus der bestehenden Infrastruktur noch mehr herauszuholen. Um die Anforderungen der künftigen Mobilität zu erfüllen, soll eine Kapazitätssteigerung von 30 Prozent erreicht werden. Der Autopilot soll diesen Zweck dahin gehend erfüllen, dass durch ihn die Abstände zwischen den Zügen effizienter gestaltet werden können und so mehr Kompositionen auf dem Schienennetz unterwegs sein werden. Wann der getestete Autopilot im Regelbetrieb eingesetzt werden wird, ist offen.

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