«Autobefreite Quartiere»: Bürgerliche Gegenwehr formiert sich
Ein Gegenkomitee aus bürgerlichen Parteien und Wirtschaftsverbänden wehrt sich gegen die Initiative der Jungen Grünen.

Ein neu gegründetes Gegenkomitee aus drei bürgerlichen Stadtluzerner Parteien und Wirtschaftsverbänden wehrt sich gegen die Initiative «Autobefreite und begrünte Quartiere» der Jungen Grünen. Es warnt vor negativen Folgen für Anwohnende und Gewerbe.
Die Jungen Grünen fordern mit ihrer Initiative, dass 34 Strassen in den Luzerner Quartieren Bruch, Hirschmatt, Kleinmatt und Neustadt autofrei werden. Ausserdem sollen Teile der Strassen entsiegelt und begrünt werden. Wo es rechtlich erlaubt ist, sollen Parkplätze aufgehoben werden.
Ziel: Verbesserung der Luftqualität
Ziel sei es, die Luftqualität zu verbessern und mehr Platz für Fussgängerinnen und Fussgänger zu schaffen. Das Luzerner Stadtparlament hatte der Initiative Mitte Juni zugestimmt.
Das Gegenkomitee kritisiert das Ansinnen als «unrealistisch, schädlich und bevormundend», wie es am Mittwoch in einer Medienmitteilung schrieb.
Betroffen wären unter anderem das lokale Gewerbe, Handwerksbetriebe sowie Familien und ältere Menschen mit eingeschränkter Mobilität.
Kritik an Ignoranz von Bedürfnissen
Die Initiative ignoriere diese Bedürfnisse und gefährde die Erreichbarkeit und Versorgung in den Quartieren. Statt die Mobilität in den Quartieren mit Rücksicht auf verschiedene Lebensrealitäten weiterzuentwickeln, werde «mit ideologischer Verbissenheit ein radikaler und undifferenzierter Weg eingeschlagen», hiess es.
Hinter dem Komitee stehen die Stadtluzerner Parteien Mitte, FDP und SVP, die City Vereinigung, der Wirtschaftsverband Stadt Luzern, der Luzerner Hauseigentümerverband und Grossstadtrat Daniel Lütolf (GLP).